27. März 2008
Students for a Free Tibet, International Headquarters
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Kontakt: Lhadon Tethong +91 980 523 7015  und Tenzin Dorjee +33 625 758 326

Pressemitteilung

Dutzende Tibeter unterbrechen eine von der chinesischen Regierung organisierte Besichtigungstour westlicher Medienvertreter in Tibet

Tibetische Mönche riskierten ihr Leben und riefen "Tibet ist nicht frei", um der Welt eine Botschaft der Freiheit zu übermitteln.

Dharamsala - Eine Gruppe tibetischer Mönche unterbrach heute in Lhasa eine von der chinesischen Regierung organisierte und streng kontrollierte Tour von Medienvertretern. Diese ausländischen Medienvertreter sind die einzigen, denen Zugang zu Tibet gewährt wurde, seitdem sich die Proteste gegen die chinesische Herrschaft über das Land ausgebreitet haben.

Als mehr als 20 Journalisten und ihre staatlichen Aufpasser den Jokhang Tempel besichtigten, begannen mehrere Dutzend Mönche, unter großem Risiko für ihre persönliche Sicherheit, "Tibet ist nicht frei!" zu rufen. Zugleich versicherten sie, daß der Dalai Lama für die jüngsten Proteste nicht verantwortlich gemacht werden kann. Nachdem sie etwa 15 Minuten zu den Journalisten gesprochen hatten, wurden die Mönche von der Polizei abgeführt, was weiter mit ihnen geschah, weiß man nicht.

"In Tibet, wo der freien Äußerung politischer Ansichten mit Einkerkerung und Folter begegnet wird, riskierten diese Mönche alles, um der Welt klarzumachen, daß Tibet nicht frei ist", sagte Lhadon Tethong, die Direktorin von "Students for a Free Tibet". Weiter betonte Tethong: "Während sich die chinesische Regierung darum bemüht, ein Bild von kriminellen tibetischen Randalierern zu zeichnen, und viele der Pressevertreter sich auf ethnische Spannungen zwischen den Volksgruppen konzentrieren, ist doch die Unfreiheit das grundlegende Problem. Das tibetische Volk ist unter chinesischer Herrschaft nicht zufrieden und wird es niemals sein."

Die chinesische Regierung organisiert seit Jahr und Tag staatlich geführte Touren durch Tibet, um der Welt ihre voreingenommene Version der Lebensumstände der Tibeter unter ihrer Herrschaft darzustellen. Obwohl diese beschämende Taktik den Tibetern sehr vertraut ist, ist dies das erste Mal, daß sie bei einer derartigen Tour in solcher Weise aufgetreten sind.

"Die Aktionen der Mönche, Nonnen und einfachen Tibeter in nahezu allen Regionen Tibets geben das Bild eines landesweiten Aufstands ab", sagte Tethong. "Die Tibeter leiden seit einem halben Jahrhundert unter der Herrschaft der Chinesen und heute, im Jahr der olympischen Spiele, wo aller Augen auf China gerichtet sind, riskieren sie alles, um die Freiheit für ihr Land zu gewinnen. Dies ist der Aufstand eines Volkes gegen seine Unterdrücker, und das einzige Ergebnis sollte die Freiheit für Tibet sein."

Dieses Ereignis folgte unmittelbar auf die Bekanntgabe Pekings, daß sich in der Folge der Proteste der letzten Wochen mehr als 660 Tibeter "ergeben" hätten. Die Tibeter und ihre Unterstützer bemerken hierzu, daß sich Tibeter niemals freiwillig in die Hände der chinesischen Behörden begeben würden, denn sie kennen die Konsequenzen der Inhaftierung in einem der berüchtigtsten Gefängnissysteme der Welt nur allzu gut. Diese „Festnahmen“ sind das Ergebnis von Bedrohung, Tür-zu-Tür Durchsuchungen, Einschüchterung und Zwang.

Video des Geschehens http://www.youtube.com/watch?v=Mhv0ubToreE