20. Juli 2009
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Herunterholen der chinesischen Flagge bestraft, Renovierung der Häuser in Ngaba angeordnet

Wie ein kürzlich in Nepal eingetroffener tibetischer Flüchtling erzählte, wurden zwei tibetische Jugendliche von einem Gericht in Nagchu zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie im April dieses Jahres die chinesische Nationalflagge vom Dach einer Schule heruntergeholt hatten.

Als das Public Security Bureau des Bezirks Driru in der Präfektur Nagchu in der Autonomen Region Tibet entdeckte, was vorgefallen war, fahndete es nach den Schuldigen. Die Polizeibeamten vernahmen die Bewohner der Gemeinde Tsashul, in der sich die betreffende Schule befindet, und machten zwei Jugendliche ausfindig. Sie nahmen Namlha und Tsewang Jigdrak fest, die verdächtigt werden, die chinesische Nationalflagge von dem Dach der Gemeindeschule von Tsashul entfernt zu haben.

Die beiden aus dem Dorf Thanka Drungu in der Gemeine Tsashul stammenden Jugendlichen wurden zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Diese Tat der beiden Jugendlichen ist beispielhaft dafür, wie groß die Verbitterung der dortigen tibetischen Bevölkerung über die chinesische Regierung ist.

Wie Voice of Tibet berichtet, werden indessen die Tibeter in der Präfektur Ngaba in der Provinz Sichuan angehalten, ihre Häuser frisch anzustreichen. Sie hatten nämlich das Neujahrsfest (Losar), zu dem die Tibeter üblicherweise ihre Häuser neu streichen und schmücken, dieses Jahr ausfallen lassen, um den Tod ihrer zahlreichen Landsleute zu betrauern, die bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste im vergangenen Jahr umgekommen waren, und um ihre Solidarität mit den Opfern und ihren Familien zu bekunden.

Einer Quelle aus der Gegend zufolge wollen die Tibeter in Ngaba, die das blutige Vorgehen der chinesischen Sicherheitskräfte letztes Jahr miterlebten, der Aufforderung der Regierung, ihre Häuser zu renovieren, keine Folge leisten.

Auch im Bezirk Sershul in der TAP Kardze sollen die Bewohner zur Renovierung ihrer Häuser gezwungen werden.