29. September 2010
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Tibeter in Ngaba zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

Das Mittlere Volksgericht des Bezirks Ngaba, TAP Ngaba, Provinz Sichuan, verurteilte am 25. September einen Tibeter namens Dhonko Gyakpa zu vier Jahren Haft, weil er den Aufenthaltsort des Mönchs Chodhar, der auf der Fahnungsliste der Polizei stand, geheimgehalten und ihn bei sich versteckt hatte. Dies wurde von dem aus Ngaba stammenden und jetzt in Dharamsala lebenden Mönch Kanyag Tsering mitgeteilt.

<--- Chodhar

Der 34jährige Chodhar, ein Mönch des Klosters Ngaba Kirti, wurde im April vergangenen Jahres zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Jahr 2008 gegen die Regierung gerichtete Demonstrationen in seiner Gegend angeführt habe (1). Fast ein ganzes Jahr lang konnte er sich versteckt halten. Die Lokalregierung hatte eine Prämie von dreihunderttausend Yuan für Hinweise, wo sich Chodhar aufhält, ausgesetzt. Am 25. August 2009 wurde er schließlich im Haus von Dhonko Gyakpa gestellt.

Dhonko und seine Frau Soelha wurden mit ihm verhaftet und über einen Monat lang festgehalten, aber auf Zahlung von 15.000 Yuan Lösegeld hin entlassen. Doch die chinesischen Behörden nahmen ihn und seine Frau ein zweites Mal fest, seine Frau entließen sie wieder, aber Dhonko blieb inhaftiert.

Dhonko war bereits früher fünf Jahre lang hinter Gittern, weil er 1998, als in Ngaba die patriotische Umerziehungskampagne durchgeführt wurde, Plakate mit anti-chinesischer Aufschrift in den Straßen des Bezirks angebracht hatte.

(1) 1. April 2008: „Bei einer zweitägigen Razzia verhaftet China 572 Mönche aus dem Kloster Kirti

29. September 2010

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China nimmt zwei ranghöhere Mönche des Klosters Mindroling in Lhoka fest

Zwei Mönchsbeamte eines Klosters in der Präfektur Lhoka, TAR, wurden festgenommen, nachdem die Mönche dieses Klosters zu Beginn des Monats gegen die Behörden demonstriert hatten.

Kloster Mindroling in Lhoka

Gyurmey Tenzin und ein namentlich nicht bekannter Mönchbeamter des Klosters Mindroling hatten sich an die dortigen chinesischen Behörden mit der Bitte gewandt, Drahla Rinpoche einen Besuch in dem Kloster zu gestatten. Diesem steht nämlich der monastische Sitz von Mindroling zu. Mindroling repräsentiert eine der sechs Linien der Nyingmapa Tradition des tibetischen Buddhismus (2).

Am 19. September protestierten ungefähr 50 Mönche des Klosters Mindroling und forderten von den Behörden, daß ihrem hochgeachteten Lehrer Dralha Rinpoche erlaubt werde, das Kloster zu besuchen. Die Behörden riegelten daraufhin das Kloster ab und stellten bewaffnete Soldaten ringsherum auf. „Die Mönche und die dortige tibetische Bevölkerung wurden durch diese Ereignisse in Angst und Schrecken versetzt.

Das Kloster ist für Besucher von auswärts gesperrt worden, und über 80 chinesische Kader trafen ein, um die Mönche der patriotischen Umerziehung zu unterziehen.

Das Kloster Mindroling im Exil, das sich in der Nähe von Dehradun befindet, bestätigte, daß die chinesischen Behörden die Aktivitäten von Dralha Rinpoche streng überwachen und seine Bewegungen in Tibet unter ständiger Beobachtung halten.

(2) Siehe bei Wikipedia