3. Januar 2011
Phayul, www.phayul.com

Tibeter wegen Pilgerfahrt nach Indien zu zwei Jahren Haft verurteilt

Ein Tibeter aus dem Bezirk Driru in der Präfektur Nagchu, TAR, wurde zu zwei Jahren verurteilt, wie der Sender Voice of Tibet, Oslo, mitteilte.

Chime Tashi, 29, wurde am 3. Oktober bei sich zu Hause verhaftet. Der genaue Grund für die Festnahme ist nicht bekannt ist, es wird aber angenommen, daß seine Pilgerreise nach Indien 2008, während derer er an Belehrungen des Dalai Lama teilnahm, zu seiner Festnahme geführt hat.

Chime gehörte zu einer Gruppe von Tibetern, die 2005 verhaftet wurden, als sie versuchten über Nepal nach Indien zu fliehen. Alle 51 Personen dieser Gruppe wurden in Solukhumbhu, der nepalesischen Grenzregion zu Tibet, festgenommen und dann vier Monate lang in Haftanstalten in Dhingri und Shigatse eingesperrt, wo sie harte Arbeit leisten mußten. Danach wurden sie dem jeweiligen, für ihren Heimatort zuständigen Public Security Bureau überstellt.

Die 30 Tibeter aus Driru mußten dem Public Security Bureau des Bezirks 4000 Yuan pro Person Lösegeld zahlen. Dieses versprach ihnen, die Kaution nach fünf Jahren zurückzugeben, vorausgesetzt, sie lassen sich in dieser Zeit keine „illegalen“ Tätigkeiten mehr zu Schulden kommen.

Chime jedoch ging 2008 erneut zu religiösen Zwecken nach Indien. In Bodhgaya und Varanasi empfing er Lehren und Initiationen vom Dalai Lama, welchen die chinesische Regierung als einen üblen „Separatisten“ schilt. Unklar ist, ob Chime auf dieser Reise im Besitz der erforderlichen chinesischen Reisedokumente war oder ob er ohne Erlaubnis und „illegal“ reiste.

Nach dem Besuch in Indien kehrte er nach Tibet zurück. Derzeit wird er in einer Hafteinrichtung in Toelung in der Nähe von Lhasa festgehalten, was darauf schließen läßt, daß es sich bei ihm um eine Administrativstrafe und keine gerichtliche Verurteilung handelt.

18. Dezember 2010

Phayul, www.phayul.com

Vier Jahre Gefängnis für tibetischen Mönch wegen „Separatismus“

Ein chinesisches Gericht in der TAP Kanlho (chin. Gannan), Provinz Gansu, verurteilte einen tibetischen Mönch zu vier Jahren Gefängnis, weil er „separatistischen“ Aktivitäten nachgegangen sein soll. Das genaue Datum des Urteilsspruchs ist nicht bekannt.

Jigme Gyatso, ein Mönch des Klosters Drakar in Kanlho, wurde zusammen mit 30 weiteren Mönchen seines Klosters bei den Demonstrationen von 2008 festgenommen. Die Behörden hatten anti-chinesische Plakate und Flugschriften auf dem Gelände des Klosters sichergestellt. 30 Mönche wurden festgenommen und intensiven Verhören unterzogen. Alle außer Jigme wurden dann gegen Entrichtung eines Lösegelds von je 2000 Yuan wieder freigelassen.

Jigme konnte nicht ertragen, wie er und seine Mitmönche scharfen Verhören und grausamen Mißhandlungen unterzogen wurden. Er nahm die gesamte Schuld auf sich und erklärte seinen Peinigern, daß er für das Anbringen der regierungskritischen Plakate in dem Kloster verantwortlich sei.

Jigme befindet sich derzeit in einem Haftzentrum bei Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu.