28. August 2013
Radio Free Asisa, www.rfa.org

Tibetischer Sänger wegen antichinesischen Verhaltens zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt

In einem Gerichtsverfahren hinter verschlossenen Türen hat ein Gericht in der Provinz Qinghai einen populären tibetischen Sänger zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er die Taten eines Feueropfers publik gemacht und Lieder mit politischer Thematik gesungen hat.

Wie ein in Europa lebender Tibeter RFA mitteilte, sprach das Mittlere Volksgericht in der TAP Malho (chin. Huangnang) das Urteil über den 40jährigen Shawo Tashi.

Shawo Tashi

Die Behörden im Bezirk Rebkong (Tongren) führten die Ermittlungen gegen ihn durch. In Rebkong war es zu mehren Selbstverbrennungsprotesten gekommen, darunter am 7. November 2012 der Feuerprotest einer jungen Mutter namens Tamdrin Tso.

Der Sänger wurde verurteilt, weil er „Fotos des Feueropfers verteilt, ihre letzte Botschaft auf die Fotos geschrieben, an einer Protestversammlung gegen die chinesische Regierung teilgenommen und Lieder über die tibetische Nationalität gesungen“ habe.

Es gibt keine Angaben über die genauen gegen Shawo Tashi erhobenen Anklagen, noch das Datum seiner Verurteilung, obwohl man annimmt, daß er in einem Gefängnis in Siling (Xining), der Hauptstadt der Provinz Qinghai, inhaftiert ist.

„Seine Angehörigen wußten nichts über seinen Verbleib oder seinen Gesundheitszustand, bis sie vor Kurzem von dem Urteil erfuhren“.

Shawo Tashi, „ein talentierter Sänger, der von jungen Jahren an sang“, gab mehrere Aufnahmen seiner Lieder heraus, wobei eines davon „Vater, Du bist so weit weg“, in dem er sich auf den Dalai Lama bezieht, bei den Tibetern sehr populär ist.

Bereits im Juli war ein anderer Musiker, festgenommen worden. Am 14. Juli wurde Kalsang Yarphel, 38, in Lhasa in Gewahrsam genommen und unter polizeilichem Geleit nach Chengdu geflogen worden, weil er Lieder gesungen hatte, in denen er die Tibeter zur Einheit und zum Studium ihrer eigenen Sprache aufforderte.

Indessen wurden zwei andere Sänger, die fast ein Jahr in Haft sind, im Juni zu zwei Jahren verurteilt, weil sie politisch heikle Lieder gesungen und verteilt hatten.

Pema Trinley, 22, und Chakdor, 21, beide aus einer Nomadensiedlung in Sichuan, sind im Juli 2012 im Bezirk Machu festgenommen worden. Der Grund für ihre Festnahme ist „die Publizierung einer DVD, die Lieder zu Ehren der Feueropfer und des Dalai Lama enthält“, verlautet aus einer Quelle.

Seit den weitverbreiteten Demonstrationen 2008 hat China Dutzende von tibetischen Schriftstellern, Künstlern, Sängern und Pädagogen hinter Gitter gesetzt, weil sie ihre tibetische nationale Identität geltend machten und das Recht auf ihre eigene Sprache einforderten.