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Chinesische Behörden ergreifen Besitz von Tenzin Delek Rinpoches Asche
Tenzin Delek Rinpoche starb am 12. Juli mit 65 Jahren in einem Gefängnis bei Chengdu. Es war im 13. Jahr der lebenslänglichen Haftstrafe, zu der er wegen einer falschen Anklage der Verwicklung in ein Bombenattentat verurteilt worden war. Er starb unter verdächtigen Umständen. Seine Angehörigen und Mönche seines Klosters, die für die eilig angesetzte Kremierung einbestellt wurden, hegen den Verdacht, er könnte vergiftet worden sein, nachdem sie den Zustand der Leiche gesehen hatten.
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Tenzin Delek Rinpoche 1999
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Wie ein in Indien lebender Tibeter RFA berichtete, wollten einige von ihnen die Überreste nach der Kremierung durch die Behörden in sein Heimatkloster nach Othok im Bezirk Nyagchuka bringen, doch unterwegs wurden sie ihnen unter Anwendung von Gewalt abgenommen.
Vier Tibeter, die in Chengdu, der Hauptstadt von Sichuan, geblieben waren, um seine Asche in Empfang zu nehmen, trugen diese zurück nach Nyagchuka. Am 16. Juli machten sie in Chagsamkha (Luding) halt, um dort zu übernachten.
„Da kamen chinesische Offizielle mitten in der Nacht zu ihnen und zwangen sie, ihnen die Überreste wieder auszuhändigen. Sie drohten sogar damit, die Überreste in den Fluß, der durch Luding fließt, zu werfen“, sagte Geshe Jamyang Nyima, der Kontakte zu der Familie des Tulku hat. „Wir wissen nicht, ob sie die Asche tatsächlich in den Fluß warfen oder nicht, aber es war sehr traurig“.
Auf die Einäscherung, der Bitte seiner Familie zum Trotz, daß seine Überreste ihnen übergeben würden, folgte die Festnahme der Schwester von Tenzin Delek Rinpoche und deren Tochter. Aus ihrem Heimatbezirk Lithang angereiste Polizisten nahmen Dolkar Lhamo, 55, und Nyima Lhamo, 25, gegen 8 Uhr am Morgen des 17. Juli in Chengdu fest.
„Es war eine abscheuliche Tat seitens der Behörden. Selbst wenn der Leichnam den Verwandten und seinen Schülern nicht ausgehändigt wurde, so ist es doch unvorstellbar, daß sie die Überreste des kremierten Leichnams, nachdem diese den Tibetern bereits ausgehändigt worden waren, ihnen wieder wegnahmen“, fügte Geshe Jamyang Nyima hinzu.
„Sie sollten wenigstens die Verwandten in Ruhe lassen. Aber seine Schwester Dolkar Lhamo und ihre Tochter wurden am 17. Juli von der Polizei von Lithang in Chengdu entführt, und seitdem hörte man nichts mehr von ihnen. Das ist reine Schikane und völlig absurd.“
Der Tod des Tulku führte zu Demonstrationen in mehreren Gegenden wie Nyagchuka und Chengdu, wobei etliche Tibeter schwere Verletzungen davontrugen. Das chinesische Sicherheitspersonal ging gewaltsam gegen sie vor und schoß sogar auf sie.
Inzwischen marschierten paramilitärische Truppen in der Heimatgegend des Rinpoche auf, und man befürchtet, daß die Lage noch angespannter wird. Am 17. Juli beendete die Polizei eine Gebetszeremonie in Tenzin Delek Rinpoches Kloster und vertrieb die Leute, und am 18. Juli erzwangen die Lokalbehörden von Lithang die Schließung einer der Gebetshallen, wo die dortigen Tibeter Butterlämpchen zu seinem Gedenken anzündeten.
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