19. September 2011
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Drei Mönche des Klosters Kirti zur Umerziehung-durch-Arbeit verurteilt, Geldprämien für Mönche, die das Kloster verlassen

Um den 10. September herum bestrafte das Public Security Bureau der Präfektur Ngaba (chin. Aba) drei Mönche des Klosters Kirti mit zwei bis drei Jahren „Umerziehung-durch-Arbeit (chin. laojiao) (1). Die drei Mönche, Lobsang Dhargye, Tsekho und Dorjee wurden um den 12. April herum im Zusammenhang mit der Selbstverbrennung des Mönches Phuntsog am 16. März festgenommen.

Der 16jährige Dorjee, der aus dem Dorf Lhoengtsang, Bezirk Ngaba, kommt, muß drei Jahre Umerziehung-durch-Arbeit ableisten.

Der 30jährige Tsekho aus der Gemeinde Trutse, Bezirk Ngaba, und der 22jährige Lobsang Dhargye aus Myeruma, Bezirk Ngaba, wurden mit zweieinhalb Jahre Umerziehung-durch-Arbeit bestraft.

Tsekho
Lobsang Dhargye
Dorjee

Zu Beginn dieses Monats traten die Mönche von Kirti ihren jährlichen zweiwöchentlichen Urlaub an. Inzwischen sollten alle Mönche im Kloster zurück sein, aber nur wenige tauchten auf. Indessen kamen viele chinesische Beamte, die den Mönchen angeblich Ausweise ausstellen wollen. Unseren Quellen zufolge wurden der Vorsteher des Klosters und seine Assistenten wiederholt von den chinesischen Kadern drangsaliert.

Außerdem wurde bekannt, daß die Behörden fest entschlossen sind, die patriotische Umerziehung fortzuführen und die Mönchsgemeinschaft empfindlich zu reduzieren. Sie stellten eine Summe von 20.000 Yuan für diejenigen in Aussicht, die freiwillig das Kloster verlassen. Darüber hinaus bekommen sie eine Anleihe von 50.000 Yuan als Start für eine neue Existenz. Bisher hat jedoch noch keiner der Mönche diese Prämien in Anspruch genommen.

(1) Hier handelt es sich um eine Administrativhaft, die eine Polizeibehörde durch eine Verfügung, d.h. ohne Gerichtsurteil, bis zu vier Jahren lang verhängen kann.