27. Juli 2011
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org
Kontakt: Ms. Dukthen Kyi, Tel. +91 1892 223363/229225/225874

Noch ein Mönch aus Kirti zu drei Jahren verurteilt - Hunderte von chinesischen Offiziellen in Kirti

Einer bestätigten Information zufolge wurde der Mönch Dhonyoe Dorjee vom Kloster Kirti in der TAP Ngaba zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er befindet sich gegenwärtig im Gefängnis Mein-Yang in der Nähe von Chengdu. Weder über die Umstände der Gerichtsverhandlung, noch über das Gericht, das das Urteil fällte noch über das Datum und die Zeit der Verhandlung wurde etwas bekannt. Ebenso liegen die Anklagen, deretwegen er verurteilt wurde, im Dunkeln.

Dhonyoe Dorjee

Seit seiner Festnahme am 8. April 2011 war Dhonyoe Dorjee spurlos verschwunden. Er wurde bis zu seinem Verfahren in Isolierhaft gehalten. Der 34-Jährige gehört der Pelkho Familie in der Gemeinde Cha im Bezirk Ngaba an. In jungen Jahren trat er in das Kloster Kirti ein.

Die Lage im Kloster Kirti ist nach wie vor angespannt angesichts der ungefähr 300 chinesischen Regierungsbeamten aus anderen Bezirken der TAP Ngaba, die sich im Kloster einquartierten und die Mönche unter strenger Aufsicht halten.

Darüber hinaus unterziehen weitere 300 Offizielle, ebenfalls aus dem gesamten Bezirk Ngaba kommend, täglich die Mönche der patriotischen Umerziehung. Im Kloster selbst und im gesamten umliegenden Bereich herrscht strenge Überwachung, viele Polizisten, Soldaten und Sondereinheiten patrouillieren ununterbrochen durch die Anlage. Die Mönche sind in ihren Aktivitäten und Bewegungen schwer eingeschränkt worden.

Unseren Quellen zufolge wurden auch drei Jugendliche verurteilt und ins Gefängnis Mein-Yang gesperrt, es gibt jedoch keine Details über ihre Fälle.

Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD) appelliert an die chinesische Obrigkeit, die Menschenrechte der Tibeter in Tibet zu achten und die Fälle der aus politischen Gründen Angeklagten fair, gerecht und offen zu verhandeln. Das Zentrum wendet sich entschieden gegen die zwangsweise „patriotische Umerziehung“ oder die „Schulung in Gesetzeskunde“, wie der Staat sie neuerdings euphorisch bezeichnet.