13. April 2011
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Kontakt: Tenzin Norgay, Tel. +91 1892 222363/229225

Die Lage im Kloster Kirti eskaliert - Polizeihunde auf Tibeter gehetzt, die ihr Kloster zu verteidigen suchen

Den letzten vom Tibetischen Zentrum für Menschenrechte und Demokratie erhaltenen Informationen zufolge ist zu befürchten, daß es zu Toten kommen wird. Die Spannung zwischen den ortsansässigen Tibetern und den chinesischen Sicherheitskräften ist so hoch, daß diese jederzeit das Feuer auf die Tibeter eröffnen könnten.

Sicherheiteskräfte im Kloster Kirti, (Tibet Post International)

Wie das TCHRD aus zuverlässiger Quelle erfuhr, fuhren am 12. April um die Mittagszeit Kolonnen von Polizeifahrzeugen vor dem Kloster Kirti vor. Beim Anblick dieser riesigen Zahl von Fahrzeugen stürzten die Tibeter zum Kloster, um die Mönche zu schützen. Die Behörden hatten nämlich zuvor angekündigt, daß die Mönche am 12. April an einen anderen Ort verbracht würden, um dort der „Schulung in Recht und Gesetz“ und der „patriotischen Umerziehung“ unterzogen zu werden. Die Tibeter vermuten indessen, daß die Regierung unter dem Vorwand der „patriotischen Umerziehung“ plant, die Mönche in Gruppen von je 10 Personen abzuführen und sie ins Gefängnis zu stecken.

Schülern, die auf ihrem Weg zur Schule gewöhnlich in der Nähe des Klosters vorbeikommen, wurde am 9. April befohlen, einen Umweg zu wählen. Um zu verhindern, daß die Polizeifahrzeuge die Mönche abtransportieren, versuchten die Tibeter deshalb, den Polizeitruppen den Zutritt zu dem Kloster zu verwehren, was zu einer hitzigen Auseinandersetzung führte. Die Militärpolizisten schlugen daraufhin brutal auf einige der Tibeter ein und ließen Polizeikampfhunde auf die Menge los. Doch wegen der vielen im Kloster anwesenden Demonstranten konnten sie nicht eindringen.

Ältere Mönche der Klosterverwaltung mahnten die Menge, die Ruhe zu bewahren. Als die Mönche im Kloster sahen, was draußen vor sich ging, wollten sie herauskommen, um ihre Solidarität mit den anderen Tibetern zu bekunden, doch das Kloster war bereits mit Stacheldraht und einer eilig errichteten Betonmauer abgeriegelt worden. Die Behörden haben bis auf Weiteres den gesamten Verkehr im Bezirk Ngaba stillgelegt.

Das TCHRD ist in großer Sorge wegen der Notlage der Tibeter im Bezirk Ngaba und des Vorgehens der Sicherheitskräfte. Seit der Selbstverbrennung des 20jährigen Mönches Phuntsok am 16. März wuchs die Spannung immer mehr an, und über 33 Tibeter sind bereits verhaftet worden. Das TCHRD appelliert an die internationale Gemeinschaft, angesichts der prekären Situation und der bedauernswerten Menschenrechtslage im Bezirk Ngaba einzuschreiten und ernsthaft ihre Stimme zu erheben.

Bei Students for a Free Tibet gibt es eine Online Petition an den Parteisekretär von Sichuan, Liu Qiabo. Bitte führen Sie diese aus und verbreiten Sie sie so weit wie möglich