13. Dezember 2012
Tibetisches Zentrum für Menschenrechte und Demokratie, www.tchrd.org

„Beyond the Numbers“: Kurzer Videofilm über die Tragik der Selbstverbrennungsproteste

Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie stellte einen kurzen Videofilm über die jüngsten Geschehnisse in Tibet vor, die viele Menschen in aller Welt zutiefst bewegen.

Seit 2009 setzten 95 Tibeter ihre Körper in Flammen, um gegen die zunehmende Unterdrückung zu protestieren, der sie unter dem chinesischen Regime ausgesetzt sind, und um ihre Sehnsucht nach der Rückkehr ihres geistlichen Oberhaupts, Seiner Heiligkeit des Dalai Lama, hinauszuschreien. Sie forderten auch Religionsfreiheit, das Recht auf ihre eigene Sprache, Gleichheit und Freiheit in Tibet. Einige starben den Feuertod bei Bergwerken aus Protest gegen den Raubbau an den Bodenschätzen Tibets, die Entweihung der heiligen Stätten und die Unterhöhlung der Traditionen und religiösen Werte der Tibeter.

Der Dokumentarfilm des TCHRD gibt aus der Sicht ihrer im Exil in Indien lebenden Verwandten einen Einblick in das Leben einiger derjenigen, die ihr Leben für die Freiheit Tibets opferten. Der 26minütige Dokumentarfilm, der den Titel „Beyond Numbers: A Human Perspective on Tibet’s Selfimmolation“ [Mehr als Zahlen: Tibets Selbstverbrennungen aus menschlicher Perspektive] trägt, versucht, diejenigen, die diesen Schritt taten, in ihrem Menschsein darzustellen, jenseits der bloßen Zahlen, auf die sie in einer langen Liste nivelliert werden.

Es war unser Wunsch, zu erzählen, wie sie lebten, wovon sie träumten und wie sie starben. Über die bloßen Zahlen hinaus haben sie nämlich Namen, sie lebten ein Leben und sie hatten ihre Träume. Das Video handelt auch von dem ständigen Kampf der Hinterbliebenen. Ein Onkel erinnert sich inmitten des Schmerzes um den Verlust eines so jungen Lebens liebevoll an die Kinderstreiche seines 22jährigen Neffen. Ein Mönch spricht von seinem inneren Kampf angesichts des Verlusts seines Neffen und seiner Nichte in den Feuerprotesten.

In dem Dokumentarfilm erzählen Verwandte von Tenzin Choedron, Dhamchoe, Lobsang Jamyang und Ngawang Norphel von Erinnerungen an ihre im Feuer gestorbenen Lieben.

Die Direktorin des TCHRD Tsering Tsomo sagte, der Dokumentarfilm würde dem UN-Menschenrechtsrat sowie diversen Sonderberichterstattern gezeigt werden. „Außerdem stellen wir das kurze Video bei dem Menschenrechts-Film-Festival vor, dessen Resultate im kommenden Januar bekanntgegeben werden“.

Zu den Anschuldigungen der chinesischen Regierung gegen den Dalai Lama und die Tibetische Zentralverwaltung meinte sie, solche „Propagandataktiken“ seien nichts Neues: „Die chinesische Regierung will einfach nicht die Verantwortung für das, was in Tibet geschieht, übernehmen und findet es viel einfacher, Beschuldigungen gegen andere auszustoßen. Sie würde niemals zugeben, daß ihre Politik in Tibet fehlgeschlagen ist, und deshalb verbrennen sich die Tibeter weiter“.

Den Film gibt es bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=lbac17FjFX0