20. März 2012
The Tibetan Express, http://www.tibetexpress.net/en

Ein Gericht verurteilt drei tibetische Mönche in einem Geheimverfahren

Drei tibetische Mönche aus dem Bezirk Tridu, TAP Yushul, Provinz Qinghai, sind vor kurzem von einem Gericht in Siling (Xining) hinter verschlossenen Türen zu verschieden langen Haftstrafen verurteilt worden.

Sonam Gewa bekam zwei Jahre Gefängnis, während Lobsang Samten und Lobsang Nyima zu je einem Jahr und neun Monaten verurteilt wurden. Wie die Anklagen gegen die Mönche lauteten, ist nicht bekannt, noch wurden ihre Angehörigen informiert, daß eine Gerichtsverhandlung stattfinden würde. Der Zugang zu den Häftlingen bleibt ihnen auch, nachdem das Urteil ergangen ist, verwehrt.

Sonam Gyewa
Lobsang Nyima
Lobsang Samten

Die drei dem Kloster Zilkar Nyitso angehörenden Mönche wurden am 15. Februar verhaftet und seitdem ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Vermutlich steht ihre Verhaftung im Zusammenhang mit der Demonstration vom 8. Februar im Bezirk Tridu, an der die Mönche des KIosters Nyitso beteiligt waren (1).

Der Quelle zufolge steht die gesamte Gegend derzeit unter strenger Überwachung, und die Lage wird als „angespannt“ beschrieben.

(1) Ein kurzer Videostreifen von VOA zeigt die protestierenden Mönche von Tridu

22. März 2012

Tibetan Review, www.tibetanreview.net

Mindestens 12 Tibeter in Kham und Amdo zu langen Haftstrafen verurteilt

Mindestens zwölf Tibeter sind in den tibetischen Gebieten der Provinzen Qinghai und Sichuan wegen Protestaktionen gegen die chinesische Obrigkeit zu bis zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Und in der Woche davor wurden sieben Personen, die in Nyarong (chin. Xinlong) in der TAP Kardze, Provinz Sichuan, demonstriert hatten, zu Strafen zwischen acht und 12 Jahren Gefängnis verurteilt.

Die sieben waren Teil einer Gruppe von 17 Tibetern, die extra aus der Provinzhauptstadt Chengdu nach Nyarong gebracht worden waren, um sie dort öffentlich zur Schau zu stellen als warnendes Beispiel dafür, was für Folgen es haben kann, gegen China zu demonstrieren. Drei Tage zuvor waren sie in Nyarong festgenommen worden, wo sie bei einer Protestaktion Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama gefordert hatten.

Eine Woche davor waren drei tibetische Jugendliche – Rinzin Dorjee, Tashi und Tashi Tsering – in Nyarong zusammengeschlagen und festgenommen worden. Es heißt, sie hätten auf einem von den Behörden ausgegebenes Formular, in das die Tibeter ihre Beschwerden eintragen sollten, vermerkt, daß Tibet ein unabhängiges Land ist.

Ebenfalls in der Woche davor sind fünf Tibeter zu einem bis drei Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie am 24. Januar im Bezirk Pema (chin. Banma) der TAP Golog (chin. Guoluo), Provinz Qinghai, bei einer Protestaktion ein Bild des Dalai Lama herumgetragen haben sollen.

Weiterhin wurden im Bezirk Pema ein Mann namens Anak Dorjam und sein Sohn am 18. März in der Ortschaft Bobha ohne ersichtlichen Grund festgenommen. Als der Vater am 20. März wieder freikam, war er durch Schläge und Folter so zugerichtet worden, daß er nicht einmal sprechen konnte. Der Sohn, der sich noch in Haft befindet, wurde ebenfalls geschlagen und mißhandelt.