14. Dezember 2012
Tibetisches Zentrum für Menschenrechte und Demokratie, www.tchrd.org

China lässt drei Mönche wegen Weitergabe von Informationen verschwinden

Drei tibetische Mönche sind seit ihrer Festnahme im Bezirk Chabcha (chin. Gonghe) in der TAP Tsolho (chin. Hainan), Provinz Qinghai, verschwunden.

Wie das TCHRD erfuhr, nahm die Ortspolizei drei Mönche des Klosters Khyamru in Serchen fest, weil sie Informationen über die Studentenproteste vom 26. November verbreitet haben sollen.

Sungrab Gyatso
Dragsang

Seit der Festnahme des 36jährigen Sungrab Gyatso am 1. Dezember durch Angehörige des PSB haben weder seine Familie noch seine Freunde etwas über ihn gehört, sie wissen nicht, wohin er gebracht wurde, noch wie sein Zustand ist.

Die zwei anderen Mönche Yeshi Sangpo, 37, und Draksang, 26, wurden von den Bezirksbehörden zur Vernehmung einbestellt, sind aber nicht mehr von dort zurückgekehrt.

Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß in der Nacht des 2. Dezembers ein Trupp bewaffneter Polizei zum Kloster Khyamru kam, um Draksang, den Verwalter des Klosters, sowie den Mönch Yeshi Sangpo festzunehmen. Einige Mönche, die gerade in der Gebetshalle waren, weigerten sich, der Polizei die Tür zu öffnen, weshalb diese sie von außen absperrte. Als am folgenden Morgen andere Mönche zu ihren Morgengebeten gehen wollten und die verschlossene Tür bemerkten, fragten sie die PAP-Offiziere nach dem Grund. Diese antworteten, sie würden nur ihren Dienst tun, und falls jemand eine Erklärung wolle, solle er zu der Lokalverwaltung gehen. Bald marschierten über 150 Mönche des Klosters in Richtung Stadtzentrum, wurden jedoch unterwegs von einigen Ortsansässigen, besonders älteren Mitbürgern, aufgehalten, die aus Angst vor einer Eskalation der Lage die Mönche baten, von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen.

Yeshe Sangpo

Später traf eine Spezialeinheit der PAP in fünf Fahrzeugen ein, sowie einige Regierungsbeamte, die erklärten, sie hätten die Namen von zehn Tibetern vorliegen, die sie festnehmen müßten, doch vorerst würden sie nur Draksang und Yeshi Sangpo zur Rede stellen. Falls ihnen diese beiden nicht ausgehändigt würden, bekäme das Klosters große Probleme, so warnten sie.

Daraufhin begaben sich Draksang und Yeshi Sangpo am 3. Dezember zu den Regierungsämtern in der Annahme, sie würden, so wie es ihnen versprochen worden war, nach Beantwortung einiger Fragen wieder weggeschickt werden. Doch keiner der beiden Mönche kehrte bisher zu dem Kloster zurück, ihr Verbleib und ihr Zustand sind unbekannt.