1. Oktober 2018 | Tibetisches Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD), www.tchrd.org |
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Ehemaliger politischer Gefangener Shonu Palden stirbt an den Folgen der erlittenen FolterDas Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie ist tief erschüttert über die Nachricht von dem viel zu frühen Tod des ehemaligen politischen Gefangenen Shonu Palden und spricht den Hinterbliebenen und Verwandten sein inniges Beileid aus. Shonu Palden wird überlebt von seiner Frau und drei Kindern, dem Sohn Tenzin Kunkyab, 8, und den Töchtern Namgyal Dolma, 10, und Tashi Dolma, 5.
Shonu Palden starb mit 41 Jahren am 30. September im Kreis Machu, TAP Kanlho, Provinz Gansu, auf dem Weg zum Krankenhaus. Er war lange Zeit wegen folterbedingter Verletzungen behandelt worden.
Shonu Palden wurde vor der Beendigung seiner Strafverbüßung am 24. Juli 2013 wegen zahlreicher gesundheitlicher Probleme entlassen. Er litt unter Arterienverschlüssen, eingeschränktem Sehvermögen, Atemproblemen und schlechtem Gehör. Seit seiner Entlassung machte er zwei schwere Operationen durch, die die Familie finanziell stark belasteten. Im Dezember 2017 wurde eine seiner Töchter als eine Strafe für ihren Vater vorübergehend von der Schule ausgeschlossen. Danach schüchterten die Lokalbehörden Shonu Palden ein und schikanierten ihn, weil er angeblich einer Menschenrechtsorganisation Informationen über seinen gesundheitlichen Zustand und seine Tochter hatte zukommen lassen.
Shonu Paldens Einkerkerung und sein darauf folgender durch folterbedingte Verletzungen verursachter Tod stellen eine Verletzung einer ganzen Reihe von Menschenrechtskonventionen, die von China unterzeichnet und ratifiziert wurden, dar, einschließlich der Konvention gegen Folter und andere grausame, unmenschliche und herabwürdigende Behandlung oder Bestrafung. Es handelt sich dabei insbesondere um einen Verstoß gegen die UNO-Mindestgrundsätze für die Behandlung von Gefangenen oder die Nelson-Mandela-Regeln, die sich großer Akzeptanz erfreuen und die Gesetzgebung vieler Staaten beeinflußten, auch die Chinas. Die revidierten Nelson-Mandela-Regeln erfordern, daß die zuständigen Behörden die Umstände und Ursachen solcher Fälle rasch, unparteiisch und wirksam untersuchen, wenn es hinreichende Gründe zu der Annahme gibt, daß eine Folterhandlung oder eine andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung in der Haftanstalt begangen wurde, ungeachtet dessen, ob eine formelle Beschwerde eingegangen ist oder nicht (Regel 71). Weiterhin verlangen die Regeln, daß eine unabhängige staatliche Behörde eine rasche und unparteiische Untersuchung einleitet, wenn Aussagen über Folter oder andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung von Gefangenen vorliegen (Regel 57).
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