10. April 2008

Tibetan Solidarity Committee

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Presseerklärung des Tibetischen Solidaritätskomitee - ein Monat der Proteste

Seit genau einem Monat geht die chinesische Regierung mit brutaler Härte gegen gewaltlose tibetische Demonstranten vor. Dennoch halten die friedlichen Proteste an, auch wenn das von außen nicht wahrgenommen werden kann. Im Namen aller Tibeter bringt das Tibetische Solidaritätskomitee seine tiefe Achtung für all seine tapferen und patriotischen tibetischen Schwestern und Brüder zum Ausdruck, die ihr Leben für Tibet geopfert oder die unter der gegenwärtigen Situation unendlich zu leiden haben. Wir stehen solidarisch zu ihnen.

Wir, die Tibeter, die in freien Ländern leben, haben Hungerstreiks, Protestaktionen, Demonstrationen, Gebetszeremonien und vieles mehr veranstaltet, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die Krise in Tibet zu richten und endlich eine zügige und friedliche Lösung für die Tibetfrage zu erreichen.

Gestern, einen Tag vor dem Besuch von Journalisten der staatlichen chinesischen Presse und anderer Medien, interviewten chinesische Kader, die vorgaben, die seien Journalisten, Tibeter vor Ort. Sie wollten testen, ob es jemand wagen würde, sich öffentlich gegen das Vorgehen Chinas auszusprechen. Die Tibeter, die sich bei der Befragung negativ über die chinesische Politik äußerten, wurden verhaftet und weggeschafft. Die Vermutung liegt nahe, daß so etwas auch in anderen Gebieten vorkam.

Zuverlässigen Informationen zufolge haben im Bezirk Rutok in der Region Ngari vor einigen Tagen vier oder fünf tibetische Jugendliche gegen die chinesische Regierung protestiert. Sie verlangten die Rückkehr Seiner Heiligkeit des Dalai Lama und die unverzügliche Beendigung der brutalen Unterdrückung der Tibeter in Tibet. Wie wir erfahren haben, wurden diese Jungen heftig verprügelt und danach in der Stadt Sengay inhaftiert. Nähere Einzelheiten sind gegenwärtig nicht verfügbar.

Im Anschluß an die Vorfälle im Kloster Tongkhor hat das chinesische Militär den aus Furcht vor der Brutalität der Sicherheitskräfte in die Berge geflohen Tibetern mit ernsten Konsequenzen gedroht, wenn sie nicht innerhalb einer vorgegebenen Frist in ihre Häuser zurückkehrten. Aus Angst vor Verhaftung zögern verletzte Tibeter, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen und bleiben unversorgt. Wir sind außerordentlich besorgt über das große Elend der Tibeter in Tibet, das nun ein einziges Gefängnis geworden ist.

In Anbetracht der aktuellen Krise in Tibet appellieren wir an die UN und die Internationale Gemeinschaft, sie möchten

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet schicken

2) der freien Presse unverzüglich Zugang nach ganz Tibet ermöglichen

3) den brutalen Morden in ganz Tibet unverzüglich ein Ende setzen

4) für die sofortige Freilassung der verhafteten Tibeter sorgen

5) die medizinische Versorgung verletzter Tibeter sicherstellen

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherstellen.