21. April 2008

Tibetan Solidarity Committee / Tibetisches Solidaritätskomitee

http://www.stoptibetcrisis.net


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Pressemitteilung

Massenfestnahmen von Mönchen aus zahlreichen Klöstern - Gefängnisse überfüllt

Am 17. April wurden acht Novizen aus dem Kloster Nalanda im Kreis Phenpo Lhundup, Bezirk Lhasa, festgenommen. Am Abend des 15. April wurden 18 Mönche aus dem Kloster Shitsang Gatsel, Bezirk Luchu, TAP Kanlho, verhaftet; vier weitere am 16. April. Am Morgen des 14. verhafteten Fahndungstrupps drei Mönche aus dem Kloster Choephel Tashi Choekhor Ling im Bezirk Chone, TAP Kanlho, Provinz Gansu. Die Gesamtzahl der Verhafteten aus diesem Kloster stieg damit auf 200 Mönche.

Wie bereits berichtet, wurden auch zahlreiche Mönche aus dem Kloster Rongpo Gonchen in Rebkong, TAP Malho, Provinz Qinghai, verhaftet. Dieses Kloster wurde zum Zentrum der Proteste in der Region erklärt, weshalb die Bewegungsfreiheit der Mönche und der Bevölkerung stark eingeschränkt wurde. Weitere Einheiten in schwarzen Uniformen, die am 17. und 18. April in das Gebiet verlegt wurden, wurden als Angehörige der Grenzschutztruppen aus der Provinz Hunnan identifiziert.

Infolge der massenhaften Verhaftungen sind die Gefängnisse in Tibet total überfüllt. Zahlreiche Inhaftierte wurden deshalb in andere Regionen Tibets oder sogar Gefängnisse im chinesischen Kernland verlegt. Mehrere festgenommene Tibeter wurden wieder freigelassen. Auf Grund der brutalen Mißhandlungen und der Hungerrationen, die sie in den Gefängnissen erhielten, ist ihre Gesundheit sehr angegriffen. Ferner mußten alle Verhafteten Geldstrafen von mehreren tausend bis mehreren zehntausend Yuan bezahlen, bevor man sie aus der Haft entließ.

Erst jetzt erfuhr man, daß am 18. März einige Mönche aus dem nördlichen Taklung-Kloster im Kreis Phenpo Lhundup eine friedliche Demonstration vor dem Verwaltungsgebäude des Kreises Dhamshung, Bezirk Lhasa, unternahmen. Einzelheiten darüber sind nicht bekannt.

Angesichts der kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich dringend unserer folgenden Forderungen anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu entsenden;

2) unverzüglich der freien Presse Zugang zu ganz Tibet zu gewähren;

3) unverzüglich dem brutalen Morden in ganz Tibet ein Ende zu setzen;

4) unverzüglich für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) unverzüglich die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu

lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.

Tibetan Solidarity Committee / Tibetisches Solidaritätskomitee