26. Mai 2008

Tibetan Solidarity Committee (Tibetisches Solidaritätskomitee)

http://www.stoptibetcrisis.net


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Pressemitteilung

Wo bleibt die Reaktion der Vereinten Nationen zu Tibet?

Wir begrüßen die Entscheidung der Militär-Junta von Birma (Myanmar), nach dem Besuch des Generalsekretärs der Vereinten Nationen nun internationale Hilfsorganisationen in die von dem Zyklon betroffenen Gebiete hineinzulassen, um den Opfern beizustehen. Diese Entscheidung erfolgte auf den steigenden Druck der internationalen Gemeinschaft hin angesichts der mangelhaften Katastrophenhilfe der Militärregierung, was großes menschliches Leid zur Folge hatte. Bekanntlich hatte sich die Militär-Junta zunächst geweigert, internationale Hilfsorganisationen ins Land zu lassen, nachdem der verheerende Zyklon über dem Land gewütet und Zehntausende tot oder verwundet und Millionen obdachlos zurückgelassen hatte.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen besuchte ebenfalls die von dem sehr starken Erdbeben heimgesuchte chinesische Provinz Sichuan. Das große Leid, das den Völkern beider Länder widerfuhr, ist das Ergebnis von Naturkatastrophen und nicht einer von Menschenhand verursachten Zerstörung.

In Tibet wurden [während der vergangenen Monate] infolge der brutalen Niederschlagung der friedlichen und unschuldigen Demonstranten 200 Menschen getötet, mehr als 5000 Menschen verhaftet und mehr als 1000 Menschen verwundet. Das tibetische Volk [in Tibet] muß weiterhin in Furcht und Schrecken und unter dem Joch der Repression leben.

Das tibetische Volk ist tief betrübt und enttäuscht über das Ausbleiben einer eindeutigen Stellungnahme der Vereinten Nationen zu dieser Situation des absoluten Terrors, die von Menschen hervorgerufen wurde und gegen Menschen gerichtet ist. Wir ersuchen daher die Vereinten Nationen, dafür zu sorgen, daß die von ihnen in der Vergangenheit zu Tibet verabschiedeten Resolutionen endlich in die Tat umgesetzt werden.

Angesichts der kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich dringend unserer folgenden Forderungen anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu entsenden;

2) unverzüglich der freien Presse Zugang zu ganz Tibet zu gewähren;

3) unverzüglich dem brutalen Morden in ganz Tibet ein Ende zu setzen;

4) unverzüglich für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) unverzüglich die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.