27. September 2009
The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/

Seite drucken

Sechs Festnahmen und eine Verurteilung in der Präfektur Ngaba in Osttibet

Quellen aus Tibet berichten von der Verurteilung von einem Tibeter und der Festnahme von sechs anderen im Bezirk Ngaba in der TAP Ngaba (chin. Aba), Provinz Sichuan. Im März 2008 hatten sie gegen die gesetzwidrige Verhaftung und Tötung ihrer Landsleute protestiert.

Ende August dieses Jahres wurde der 23jährige Mönch Lobsang Tsultrim aus dem Kloster Kirti vom Mittleren Volksgericht im Bezirk Ngaba zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte im vergangenen März eine friedliche Demonstration angeführt, wurde festgenommen und mehrere Monate lang in Haft gehalten. Nach seiner Freilassung tauchte er unter, aber bald erschien sein Name auf einer Fahndungsliste. Die Polizei wurde seiner schließlich im Januar 2009 habhaft, als er sich den Behörden freiwillig stellte, die versprochen hatten, daß Personen, die sich ergeben, mit einem milderen Urteil davonkommen.

Auch Lobsang Jambo, ein 30jähriger Mönch des Klosters Kirti, wurde kürzlich wegen seiner Beteiligung an einem Protest festgenommen.

Lobsang Kunchog vom Kloster Kirti

Der 28jährige Mönch Lobsang Tsondue war 2008 einen Monat inhaftiert gewesen und dann wieder entlassen worden. Im Mai dieses Jahres wurde er erneut verhaftet, nachdem er sich den Behörden gestellt hatte, um einer härteren Bestrafung zu entgehen. Es gab noch keinen Prozeß gegen ihn und sein Verbleib ist unbekannt, man weiß daher nicht, ob er überhaupt noch am Leben ist.

Auch das Schicksal von Samten Khache, 35, bleibt im Dunkeln. Zuerst am 28. März 2008 festgenommen und ein paar Monate in Haft gehalten, wurde Khache Anfang dieses Monats erneut verhaftet.

Am 17. September wurden vier Tibeter in einem Hochsicherheits-Fahrzeug der Polizei gesichtet, denen die Beteiligung an den Protestaktionen vom vergangenen März angelastet wird. Tsulde, der Mitte zwanzig ist, wurde bei einem Protest in Siling festgenommen. Als er seinem Freund Lobsang Tashi zu Hilfe zu eilen wollte, erlitt er selbst schwere Verletzungen. Lobsang Tashi starb in der Folge,

Zusammen mit ihm wurden Tsanda, Mitte zwanzig, sowie die zwei Mönche Lobsang Konchok und Dhonko in dem Polizeifahrzeug an einen unbekannten Haftort verbracht.

29. September 2009

China führt die zweite Anti-Terror-Militärübung in einer Woche in Lhasa durch

Gestern früh führte die chinesische Besatzungsarmee in Tibet die zweite von zwei Übungen zur Abwehr von Terrorangriffen durch, um gut auf Sprengstoffanschläge vorbereitet zu sein, die in der tibetischen Hauptstadt Lhasa von „kriminellen Banden“ verübt werden könnten. Regierungsvertreter sagten, durch die Abhaltung derartiger simulierter Angriffe würden Polizei- und Sicherheitskräfte für den Umgang mit Katastrophenfällen trainiert und ihre Entschlossenheit und ihr Selbstvertrauen gestärkt. Auf diese Weise könnte die soziale Stabilität in der Autonomen Region Tibet (TAR) effektiv gesichert werden.

Angesichts des bevorstehenden 60. Jahrestags der Gründung der VR China seien die Wahrung der nationalen Einheit und die Einigung des Mutterlandes von oberster Priorität, fügten sie hinzu.

Einer Nachricht bei Global Post (http://www.globalpost.com) vom 29. September zufolge ist nun an jeder Straßenecke in Lhasa Militär stationieret, Sechser-Patrouillen marschieren im Gleichschritt die Gassen der Altstadt auf und ab und Soldaten stehen auf den Dächern um den Ramoche und Jokhang Tempel herum Wache. Dies sind zwei der heiligsten Stätten der Stadt Lhasa, von denen die Protestaktionen im vergangenen Jahr ihren Anfang nahmen.