26. Oktober 2009
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Offizielle Bestätigung der Hinrichtung von zwei Tibetern in Lhasa

Am Freitag bestätigte die chinesische Botschaft in London, daß zwei Tibeter wegen ihrer angeblichen Rolle bei den Ausschreitungen in Lhasa am 14. März 2008 hingerichtet wurden. Einer Mitteilung in den staatlichen Medien zufolge wurden Lobsang Gyaltsen und Loyak im April 2009 unter der Anklage der Brandstiftung mit tödlichem Ausgang zum Tode verurteilt. Es sind dies die ersten bekannt gewordenen Hinrichtungen von Tibetern im Zusammenhang mit den Unruhen vom 14. März. Zahlreiche andere starben jedoch bereits durch die exzessive Gewaltanwendung der Sicherheitskräfte und die Folterung im Gefängnis.

Loyak

Die NGO GuChuSum in Dharamsala, die ehemaligen politischen Gefangenen beisteht, berichtete schon am 21. Oktober von den Hinrichtungen. Die Hinrichtung von zwei weiteren Tibetern, einer Frau namens Penkyi und eines unbekannten Mannes, wurden von chinesischer Seite nicht bestätigt. Eine junge Tibeterin namens Penkyi aus Shigatse war zum Tode mit Aufschub verurteilt worden. Es ist selten in China, daß Personen mit aufgeschobenem Todesurteil tatsächlich hingerichtet werden.

Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD) berichtete, daß der Leichnam von Lobsang Gyaltsen (chin. Umschrift Losang Gyaltse) nach der Vollstreckung des Todesurteils durch Erschießung seiner Familie übergeben und später im Kyichu Fluß versenkt worden sei. Die Asche von Loyak sei dessen Familie gegeben worden.

Inzwischen berichtete auch Reuters über die Hinrichtung von zwei Tibetern. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Ma Zhaoxu machte keine näheren Ausführungen zu den Hinrichtungen und sagte nur, sie stünden im Zusammenhang mit den gewalttätigen Ausschreitungen in Lhasa.

„Die Prozeßrechte der Angeklagten wurden voll respektiert“, sagte Ma bei einer regulären Pressekonferenz. „Die beiden hingerichteten Verbrecher waren in erster und zweiter Instanz vor Gericht gestellt worden, und der Oberste Volksgerichtshof hatte die Urteile überprüft und bestätigt“, fügte er hinzu.

Radio Free Asia zufolge sei Lobsang Gyaltsen vor der Hinrichtung eine kurze Begegnung mit seiner Mutter gestattet worden. „Ich habe nichts mehr hinzuzufügen, bitte sorge gut für mein Kind und schicke es zur Schule“, habe er ihr gesagt.