9. Mai 2009

The Tibet Post

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Chinesisches Gericht verurteilt drei Tibeter im Bezirk Ngaba in Osttibet

Drei Tibeter aus der Tibetisch-Autonomen Präfektur Ngaba (chin. Aba), Provinz Sichuan, die der Beteiligung an den Demonstrationen vom vergangenen März verdächtigt werden, wurden von einem chinesischen Gericht im Bezirk Zoige (chin. Ruo’ergai) zu Haftstrafen von drei bis vier Jahren verurteilt.

Jampal, 29 Jahre, aus der Chashang Tarring Familie im Bezirk Ngaba und sein jüngerer Bruder, Lama, 23 Jahre, wurden am 7. Mai im Bezirk Zoige der TAP Ngaba zu vier Jahren Gefängnis  verurteilt. Und der 27jährige Namkho aus der Chashang Kyajigtsang Familie aus dem Bezirk Ngaba wurde von demselben Gericht zu drei Jahren Haft verurteilt. Verhaftet wurden sie am 11. August vergangenen Jahres, nachdem sie auf ihre Teilnahme an den Protesten hin zu fliehen versucht hatten. Gegenwärtig befinden sie sich im Haftzentrum von Zoige, aber könnten bald an einen anderen Haftort verbracht werden.

Es gibt keine Information über die gegen sie erhobenen Klagen. Einem Mönch aus dem Exil-Kloster Kirti zufolge erhielten sie vor Gericht keinen Rechtsbeistand ihrer Wahl, weshalb sowohl die gegen sie erhobenen Klagen als auch die Urteile als willkürlich zu betrachten sind.

Seit dem vergangenen März haben die chinesischen Behörden ausländischen Touristen, Vertretern von Menschenrechtsorganisationen und Reportern den Zugang zu Tibet verwehrt, es sei denn siekommen auf eine offizielle Einladung hin und verpflichten sich, nur die chinesische Propaganda zu veröffentlichen. Außerdem wurden Tausende von Soldaten in Ngaba stationiert, wo es letztes Jahr zu den großen Demonstrationen gekommen war. Ausländische Websites und der Empfang ausländischer Sender werden routinemäßig blockiert.

Infolge des brutalen Vorgehens der chinesischen Behörden gegen die friedlichen tibetischen Protestler verloren über 220 Tibeter ihr Leben, 1.194 wurden verletzt und 290 durch ein Gericht verurteilt. 5.600 sind festgenommen worden und über 1.000 verschwanden spurlos, und es gibt immer noch keine Rechtfertigung für die Verhaftung oder das Verschwinden dieser Tibeter.  

Darüber hinaus verurteilte das chinesische Gericht in Lhasa, Tibets Hauptstadt, fünf Tibeter zum Tode, drei zu Todesstrafen mit Vollzugsaufschub, zwei zu lebenslänglichen Gefängnisstrafen und einen in diesem Monat wegen vorsätzlicher Brandstiftung mit Todesfolge und Brandstiftung in Geschäften zu zehn Jahren Gefängnis.