9. Juni 2010
The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/

Seite drucken

Zwei tibetische Schriftsteller von chinesischer Polizei grausam misshandelt

Zwei bekannte tibetische Autoren mußten mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus in Chengdu eingeliefert werden, weil sie von der chinesischen Polizei bei einem Überraschungsangriff übel zugerichtet wurden, wurde von einer Quelle aus Tibet, die anonym bleiben möchte, mitgeteilt.

Dem Bericht aus dieser Quelle zufolge waren die beiden Autoren Goyon und Thupten Gedun, beide Mitglieder des tibetischen PEN-Clubs, am 5. Juni um Mitternacht zusammen mit ihrem Schulfreund Serta Sherab auf dem Weg zu einem Restaurant in Chengdu, als plötzlich ein chinesisches Polizeifahrzeug und weitere nicht gekennzeichnete Fahrzeuge vorfuhren. 15 nicht uniformierte Polizisten stürzten sich auf sie, bedrohten sie und machten sie durch ein Betäubungsspray wehrlos. Dann warfen sie sie in das Polizeiauto und fuhren sie zu einer Polizeistation.

<<< Goyon

Später erzählten die Autoren: „Als wir in der Polizeistation waren, setzte die Polizei uns auf Stühle mit automatisierten Hand- und Fußschellen. Sie beschlagnahmten all unsere Wertsachen wie Mobiltelefone, Photoapparate, Personalausweise, Brieftaschen usw… Dann verhörten sie uns unter Drohungen und verlangten genaue Auskunft über alles, was wir tun, und ob wir politisch aktiv seien. Dabei schlugen sie uns fortwährend und schüchterten uns mit ihren Revolvern ein, die sie uns direkt auf die Stirn preßten. Als wir fragten, was wir denn Böses getan hätten, droschen sie um so mehr auf uns ein.“

Nach Aussage unserer Quelle folterte die Polizei Goyon und Thupten mit „elektrischen Apparaturen“, um Geständnisse aus ihnen zu erpressen. Serta Sherab sei nicht so heftig gefoltert worden.

„Anhand der Nummern unserer Personalausweise forschte die Polizei nach, ob es im Polizei-Strafregister irgendwelche Eintragungen über uns gäbe“, hätten die Autoren weiter berichtet, „aber die Ermittlung ergab nichts“. „Um 8 Uhr am folgenden Tag nahmen die Polizisten unsere Daten elektronisch auf. Letztendlich ließen sie uns laufen, aber machten deutlich, daß sie uns jederzeit wieder zu weiteren Verhören in ihre Polizeistation holen könnten“.

Unsere Quelle fügte hinzu, dieser Vorfall sei ein Beispiel für den wachsenden Trend zur Polizeibrutalität gegen gebildete Tibeter, die inzwischen einen wesentlichen Anteil der tibetischen Bevölkerung ausmachen.

Goyon und Thupten Gedun, die aus der traditionellen Provinz Kham stammen, geben die Jahresbücher „Tibet“ und „Phurgyal kyi Namshey“ (Bewußtsein des alten Königreichs Tibet) heraus.

12. Juni 2010

Phayul, www.phayul.com

Drei tibetische Mönche im Bezirk Jomda festgenommen

Wie von dem Radiosender Voice of Tibet berichtet, hat China am 7. Juni drei Mönche des Klosters Wara in der Gemeinde Thangpu, Bezirk Jomda (chin. Jiangda xian), Präfektur Chamdo, TAR, festnehmen lassen.

Im Zuge der Ermittlungen wegen der Protestvorfälle 2008 und 2009 bestellte das Büro für Öffentliche Sicherheit (PSB) des Bezirks die Mönche zur Vernehmung in die Hauptverwaltung ein. Diese werden verdächtigt, 2008 und 2009 zu Protestaktionen im Bezirk Jomda aufgerufen zu haben. Auf die Vernehmung hin wurden Kelsang Dhargay, 32, Tashi Lhundup, 22, und Tashi Wangdue, 35, am 7. Juni am PSB-Hauptquartier verhaftet.

Erst vor einem Monat, am 16. Mai, hatten die Behörden sechs Mönche desselben Klosters festgenommen. (1) Und im März dieses Jahres nahmen die Behörden im Bezirk Jomda zwei tibetische Mönche fest, die sie beschuldigen, in der Nacht des 10. März, des 51. Jahrestags des tibetischen Volksaufstandes, ein Regierungsfahrzeug angezündet zu haben.

Am 3. April 2008 hatten sich die Mönche des Klosters Wara vehement gegen die patriotische Umerziehung, die die Kader in ihrem Kloster durchführten wollten, gewehrt und erklärt, daß sie „niemals - und sollte es sie ihr Leben kosten - ihr religiöses Oberhaupt, den Dalai Lama, diffamieren und beschimpfen werden.

(1)19. Mai 2010 „Sechs Mönche des Klosters Wara bei morgendlicher Razzia festgenommen