7. Februar 2010
Tibetan Review, http://www.tibetanreview.net/

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Tibeter markieren das traditionelle Neujahr mit symbolischen Protesten

Die Tibeter wollen das traditionelle Neujahrsfest oder Losar, das dieses Jahr auf den 14. Februar fällt, mit symbolischen Protesten und anderen Formen von Aktionen wahrnehmen, um auf die trostlose Lage ihrer Landsleute in ihrem von China besetzten Heimatland aufmerksam zu machen.

Wie aus Tibet verlautet, beabsichtigen die Tibeter in vielen Teilen der Provinzen Qinghai, Gansu, Yunnan und Sichuan das Neujahrsfest gänzlich zu boykottieren. Damit wollen sie ihrer fortgesetzten Trauer um ihre Landsleute Ausdruck verleihen, die durch die brutale Niederschlagung des Aufstandes vom März-April 2008 und in der Folge getötet und festgenommen wurden oder einfach verschwunden sind.

Aus demselben Grund beschränken sich die Tibeter im Exil darauf, die hergebrachten religiösen Zeremonien wahrzunehmen und verzichten auf Festlichkeiten, Parties und das Knallen von Feuerwerkskörpern. Am 4. Januar hatte die Exilregierung in Dharamsala angesichts der anhaltenden Repressionen in Tibet und des immensen Leides der dort lebenden Menschen einen entsprechenden Aufruf veröffentlicht.

Students for a Free Tibet in New York wird den Tag auf besondere Weise mit einer Kampagne zur Stärkung der tibetischen Identität unter dem Motto „Ich bin ein Tibeter“ wahrnehmen. Die Gruppe rief ihre Mitglieder auf, „Tibetisch zu sprechen, tibetische Kleidung zu tragen, tibetisches Brauchtum zu pflegen und so die tibetische Identität zu stärken“. Sie bat auch die Tibeter und deren Unterstützer, in welchem Land auch immer sie leben, Butterlämpchen oder Kerzen auf ihren Altären und Fensterbrettern zu entzünden, „um den Mut des tibetischen Volkes in Tibet zu würdigen, das sich der widerrechtlichen Besetzung seines Heimatlandes durch China beharrlich widersetzt“.

Wie bereits im vergangenen Jahr wird China durch Geldgeschenke und auf andere Weise die Tibeter zu zwingen versuchen, Losar mit großartigen Shows von traditionellem Pomp und Zeremonien zu begehen, die dann flächendeckend von den offiziellen Medien dem Publikum präsentiert werden.