25. Juli 2011
The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/

Politischer Gefangener Wangchuk in bedenklichem Gesundheitszustand, mit Gehirnschaden entlassen

Wie der in Südindien lebende Tibeter Kunsang Tenzin mitteilte, wurde der politische Gefangene Wangchuk nach Verbüßung einer dreijährigen Haftstrafe kürzlich entlassen. Sein Gefährte Woeser, der mit ihm festgenommen und verurteilt wurde, bleibt jedoch weiterhin inhaftiert.

Tibeter demonstrieren 2008 in Machu in Amdo

Beide Männer wurden am 2. August 2008 festgenommen, weil sie im Kloster Kumbum in Amdo eine Demonstration planten und dabei eine tibetische Flagge schwenken wollten. Insgesamt bereiteten sich neun Personen auf die Aktion vor. Die chinesischen Behörden bekamen jedoch Wind von dem Plan, weshalb die Demonstration vereitelt und die tibetische Flagge konfisziert wurde. Alle neun wurden festgenommen und unter Mißhandlungen vernommen.

Wangchuk und Woeser übernahmen die Verantwortung für das Organisieren der Demonstration, weshalb die anderen sieben Personen wieder frei kamen. Wangchuk und Woeser wurden unter der Anklage „separatistischer Aktivitäten“ zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Am 6. Juni 2011 wurde der 30jährige Wangchuk entlassen, aber in sehr schlechtem Gesundheitszustand. In der Haft erlitt er einen Gehirnschaden, weshalb seine Angehörigen nun um sein Leben fürchten.

Obwohl Woeser seine dreijährige Haftstrafe abgebüßt hat, kam er noch nicht aus dem Gefängnis frei. Seine Angehörigen haben keine Ahnung, wo er sich befinden könnte. Seine Festnahme 2008 war nicht das erste Mal, daß er Ärger mit den chinesischen Behörden hatte. 1997 hatte er zusammen mit Frau und Kind versucht, nach Indien zu fliehen. Die Behörden fanden sein Vorhaben jedoch heraus, nahmen ihn in Lhasa fest und zwangen ihn, nach Hause zurückzukehren.