19. September 2012
The Tibet Post International, www.thetibetpost.com

Neun Mönche des Klosters Bongthak in Amdo zu zwei bis zehn Jahren verurteilt

Am 17. Februar 2012 verbrannte sich ein Mönch namens Damchoe Sangpo des Klosters Bongthak im Dorf Sanga, Bezirk Themchen in der TAP Tsonub, Provinz Qinghai, und starb (1). Als Reaktion auf diesen Vorfall führte die chinesische Militärpolizei eine Razzia im Kloster durch und nahm zahlreiche Mönche fest, die alle irgend etwas mit Sangpo zu tun hatten (2).

Obwohl es keine ausreichenden Gründe für die Festnahmen gab, behauptete die Polizei, alle diese Mönche pflegten „Kontakte“ außerhalb Tibets, weil sie in Lhasa studiert hätten und daher „Einflüssen aus dem Ausland“ ausgesetzt gewesen seien.

Damchoe Tsultrim - Dargye Gyatso - Jamyang Woeser - Kelsang Dragpa - Sherab Gyatso

Etwa einen Monat nach der Festnahme entließen sie mehrere Mönche wieder aus der Haft, neun wurden jedoch vor Gericht gestellt und verurteilt. Hier folgen ihre Namen und die Haftstrafen:

Damchoe Tsultrim - zweieinhalb Jahre, Khedrup Gyatso - zehn Jahre, Sangay Gyatso - neun Jahre, Konchok Gyatso - ein Jahr und neun Monate, Kalsang Jhangsem - acht Jahre, Kalsang Dakpa - ein Jahr, Sherap Gyatso - eineinhalb Jahre, Jamyang Woeser - drei Jahre und Dargye Gyatso - zwei Jahre. Außerdem wurde ein Laie namens Damchoe zu zwei Jahren verurteilt.

Kurz nach Sangpos Selbstverbrennung schickte die Regierung alle Mönche unter 18 Jahren nach Hause. Die übrigen Mönche wurden drei Monate lang im Kloster eingeschlossen und danach für einen zweiwöchigen „Urlaub“ nach Hause geschickt. Als sie zurückkehrten, wurden sie der „patriotischen Umerziehung“ unterzogen.

Während des dreimonatigen „Klosterarrests“ nahmen die Behörden ihnen alle Mobiltelefone weg. Die Tibetische Zentralverwaltung berichtete, daß das Kloster Bongthak, das um die 80 Mönche zählt, von der Außenwelt abgeriegelt worden war mit Checkpoints, die niemanden hinein- und herausließen. Auch die Telefonleitungen wurden abgeschaltet.

Während die Mönche auf Heimurlaub waren, schloß die Polizei das Kloster gänzlich und ließ es von niemandem betreten. Gewöhnlich finden täglich religiöse Rezitationen und Gebetsversammlungen im Kloster statt, aber nun hausten dort nur noch Reinigungskräfte, Arbeiter und chinesische Kader.

(1) 18. Februar 2012, „Mitglied des Demokratischen Verwaltungsrats eines Klosters in Amdo stirbt nach Selbstverbrennung

(2) 8. Juni 2012, „Sechs Mönche des Klosters Bongthak verurteilt

(3) 3. Juli 2012, „Drei Mönche wegen Anstiftung zur Selbstverbrennung zu langen Haftstrafen verurteilt