1. Mai 2008
Department of Information & International Relations - Central Tibetan Administration
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Chinesisches Militär vernichtet jeglichen Beweis und verbrennt Leichen sofort

Kreis Toelung Dechen (chin. Duilongdeqing)), Bezirk Lhasa - Mit der Absicht, alle Beweise der jüngsten Proteste in Tibet zu vernichten, gingen die bewaffneten Sicherheitskräfte dazu über ,die Leichen all derer, die seit dem 14. März bei den Protesten in Tibet ums Leben kamen, zu verbrennen.

Am 28. März wurden insgesamt 83 Leichen in einem elektrisch betriebenen Krematorium verbrannt, das vor einigen Jahren von der chinesischen Regierung in Dhongkar Yabdha Shang im Kreis Toelung Dechen, Bezirk Lhasa, aufgestellt wurde.

Einige Augenzeugen berichteten, daß bereits am 17. März um etwa 22:30 Uhr (Ortszeit) zwei Militärlastwagen voller Leichen bei einer Tankstelle westlich von Lhasa gesehen wurden. Das Areal um diese Tankstelle ist seit Beginn der Proteste einer der Orte, der besonders streng kontrolliert wird. Einige Tibeter sagten, sie hätten Blut aus den beiden Militärlastwagen fließen sehen, als diese wegen Verkehrsstau an der Tankstelle warten mußten.

Man hörte von weiteren Militärlastwagen, die Leichen in den Kreis Toelung Dechen transportieren. Bereits am Abend des 15. März hat ein Augenzeuge gesehen, wie Leichen in einem Lastwagen in Richtung Kreis Toelung abtransportiert wurden.

Viele Tibeter, die im Verlauf der Proteste schwere Verwundungen davontrugen, sterben nun im Volkskrankenhaus, weil sie keine sofortige medizinische Behandlung erhielten.

Ein Mönch des Klosters Drepung, der am 12. April verhaftet wurde, starb zwischenzeitlich im Gefängnis. Es gibt keine weiteren Informationen über diesen Todesfall.

Von zwei Frauen wird berichtet, sie seien sofort nach ihrer Freilassung aus einem Gefängnis in Lhasa verstorben.

Zusätzlich zu den bereits veröffentlichten 61 Namen und Details von Tibetern, die während der Proteste in Tibet ums Leben kamen, veröffentlichen wir nun die Namen und zusätzliche Informationen von drei weiteren Personen, die sich auf der Liste befinden, die mittlerweile mehr als 140 Namen umfaßt:

62) Lobsang Tenzin; 24; Bezirk Gongkar (chin. Gongga), Präfektur Lhoka (TAR), Einwohner Lhasas; Name des Vaters: Phuntsok Gyaltsen; ausgeübter Beruf Schneider, er starb durch Schüsse in den Oberkörper.

63) Gyaltsen Yarphel (bevor er Mönch wurde war sein Name Lobsang Tsering); 43; Kloster Gaden; Name des Vaters: Tsering Bhakdo

64) Ngawang Sherab Migmar (Name bevor er Mönch wurde); 24; Kloster Gaden; Name des Vaters: Tsering Bhakdo (Die beiden Letztgenannten waren Brüder und starben um den 14. März herum).

Lhakpa Tsering (dessen Name bereits auf der Liste mit den Todesopfern stand) wurde am 14. März in der Lugug Straße durch einen Schuß in die Stirn getötet. Er hinterläßt einen 2jährigen Sohn. Er arbeitete als Taxifahrer für Touristen in Lhasa. Obwohl seine Familie zuerst seinen Leichnam erhielt, nahmen ihn die örtlichen Sicherheitskräfte wieder mit sich und behaupteten, er müsse durch die Volksprokuratur untersucht werden. Sein Körper wurde später im Kreis Toelung verbrannt. Seiner Familie wurde lediglich ein Beutel mit etwas Asche übergeben.