31. März 2008
Department of Information & International Relations - Central Tibetan Administration
Dharamshala - 176215, India
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Presseerklärung

Dharamsala weist Beschuldigungen Pekings über die angebliche Verwicklung in die Proteste von Lhasa zurück und fordert eine unabhängige Untersuchung

Das staatlich kontrollierte Sprachrohr der chinesischen Regierung, die Nachrichtenagentur Xinhua, berichtete am 30. Mai ausführlich über die "Verstrickung der tibetischen Regierung-im-Exil und des Dalai Lama in die derzeitigen Demonstrationen in Lhasa und anderen Teilen Tibets". In diesem Artikel, als dessen Verfasser ein Autor mit dem tibetischen Namen Yedor (chin. Yi duo) angegeben wird, werden Seine Heiligkeit der Dalai Lama und die Sicherheitsabteilung der Tibetischen Zentralverwaltung (CTA = Central Tibetan Administration) bezichtigt, sie hätten die Gewalttaten und Unruhen in Tibet angezettelt.

Die CTA weist diese Anschuldigungen empört zurück. Sie sind erfunden, sie wurden vorsätzlich erhoben und enthalten keinen Funken Wahrheit. Seitdem die Reihe der gegenwärtigen Vorfälle am 10. März in Lhasa begann, beschuldigt China den Dalai Lama und die CTA und schiebt ihnen die Verantwortung dafür zu. China brachte jedoch keinen einzigen schlüssigen Beweis vor und auch bei diesem Artikel verhält es sich nicht anders. Aus diesem Grund haben Seine Heiligkeit und die CTA schon von Anfang an gefordert, daß eine internationale Organisation umgehend eine unabhängige Ermittlungskommission nach Tibet entsenden solle, um die Vorfälle vor Ort zu untersuchen. Die CTA wiederholt hiermit ihre Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung, um die Wahrheit herauszufinden.

Dies ist dies nicht das erste Mal, daß die chinesische Regierung Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama oder den Tibetern im Exil die Verantwortung für Probleme in Tibet, die sie in Wirklichkeit durch ihre verfehlte Politik und repressive Herrschaft selbst verursacht hat, in die Schuhe schiebt.

Kampagne für "Patriotische Umerziehung" großen Umfanges gestartet

Die chinesischen Behörden haben die Kampagne der "Patriotischen Umerziehung" in den tibetischen Regionen außerhalb der TAR (Autonome Region Tibet) massiv ausgebaut. Insbesondere sind in ganz Tibet die Klöster davon betroffen, wo die Kampagne besonders streng durchgeführt wird.

Über 100 hochrangige Kader wurden in die verschiedenen Präfekturen und Bezirke gesandt, um dort die Zwangsschulungen zu organisieren. Da für ein solch gewaltiges Ausmaß der „patriotischen Erziehung“ nicht genügend geschultes Personal zur Verfügung steht, wurden pensionierte Angehörige des Büros für Öffentliche Sicherheit (PSB), der Volksbefreiungsarmee (PLA) und der Bewaffneten Volkspolizei (PAP) zur Mithilfe gerufen.

Diese ehemaligen Angehörigen von PSB, PLA und PAP wurden angewiesen, sich in Mönchsroben zu kleiden und die "Arbeitsteams" für die "Patriotische Umerziehung" in den Klöstern zu unterstützen. Als Belohnung wurden ihnen die Erhöhung ihrer Pension und weitere Zuwendungen in Aussicht gestellt. Wie aus zuverlässiger Quelle zu erfahren war, lehnten dennoch viele ehemalige Mitglieder der Sicherheitsdienste das Angebot ab und zeigten sich besonders abgeneigt, sich als Mönche zu verkleiden.