18. August 2009

Department of Information & International Relations (DIIR)
Central Tibetan Administration
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Behörden bestätigen die Namen von drei Tibetern, die bei den Unruhen 2008 ums Leben kamen

Nachdem Verwandte sich besorgt nach dem Verbleib ihrer Söhne erkundigt hatten, bestätigten Lokalbehörden im Kreis Nyemo im Regierungsbezirk Lhasa die Namen von drei Tibetern, die durch das gewaltsame Vorgehen der chinesischen Regierung gegen die friedlich protestierenden Tibeter am 14. März 2008 getötet wurden.

Die drei Tibeter aus dem Kreis Nyemo wurden identifiziert als Gyaltsen, 28, aus dem Dorf Yakde, Phuntsok Tsering, 20, aus dem Dorf Yakde Lude und Mingyur, 20, aus dem Dorf Yakde Khangsar. Alle drei hatten durch Gelegenheitsjobs in Lhasa ihren Lebensunterhalt verdient.

Zahlreiche Tibeter wurden am 14. März 2008 getötet, als die chinesischen Sicherheitskräfte willkürlich auf die friedlichen tibetischen Demonstranten schossen. Viele der Verhafteten werden weiterhin zu harten Gefängnisstrafen verurteilt. Eine große Anzahl von Jugendlichen aus den benachbarten Landkreisen, die sich in Lhasa ihr Brot verdienten, ist nach den Polizeirazzien einfach verschwunden. Ihre Eltern suchen nun verzweifelt in den Gefängnissen der Gegend nach ihren Söhnen und Töchtern.

Shayshey aus Bathang

Außerdem wurde ein 46jähriger Mann namens Shayshay aus dem Bezirk Bathang, TAP Kardze, Provinz Sichuan, im März 2008 in Lhasa erschossen. Zurück blieben seine Frau und seine vier Kinder. Shashay, der mit Mutter und Frau auf Pilgerfahrt nach Lhasa gekommen war, schloß sich am 14. März einer friedlichen Demonstration an. Während er zusammen mit anderen Protestierenden von dem Ramoche Tempel aus in Richtung des Hauptpostamts marschierte, trafen ihn tödliche Kugeln aus einem chinesischen gepanzerten Fahrzeug. Seine Leiche wurde den Angehörigen nicht ausgehändigt.

Den der Tibetischen Zentralverwaltung erhaltenen Informationen (Stand 31. Januar 2009) zufolge sind durch die gewaltsame Niederschlagung der Demonstrationen im letzten Jahr etwa 220 Tibeter ums Leben gekommen, 1.294 wurden ernstlich verletzt, über 5.600 festgenommen, 290 verurteilt und über 1.000 sind einfach verschwunden.

Die chinesischen Behörden behaupten neuerdings, die Protestaktionen in Ngaba seien von außerhalb der Region angezettelt worden und fälschen die Beweise.

Tibeter aus den zur Tibetisch-Autonomen Präfektur Ngaba gehörenden Bezirken Dzoge, Ngaba, Kakhog und Barkham werden fälschlicherweise beschuldigt, sie hätten letztes Jahr die Proteste an ihren Orten ausgelöst.

Besonders diejenigen von ihnen, die entweder aus geschäftlichen Gründen oder zur Pilgerreise vor oder während der Zeit des Aufstandes von zu Hause weggegangen waren, werden jetzt pausenlos von den Behörden belästigt und vernommen. Sie werden über ihre Kontakte zu Verwandten und Freunden im Ausland befragt. Personen, die Bilder und aufgezeichnete Belehrungen des im Exil lebenden Kyabje Kirti Rinpoche besitzen, werden völlig grundlos beschuldig und persönliche Gegenstände werden ihnen weggenommen.

Die Behörden setzten sogar eine finanzielle Belohnung aus, falls jemand Nachweise über die vermeintliche Anstiftung von außerhalb beibringen würde. Die Regierung ist nämlich bestrebt, die Schuld an den friedlichen Protestaktionen vom vergangenen Jahr den Tibetern im Exil in die Schuhe zu schieben.