22. Juli 2010
Department of Information & International Relations (DIIR), www.tibet.net

Seite drucken

Tibeter suchen immer noch nach ihren bei den Demonstrationen 2008 verhafteten Angehörigen

Die tibetische Zentralverwaltung in Dharamsala erfuhr weitere Einzelheiten über die Ereignisse, die auf die friedliche Protestkundgebung der Mönche des Klosters Sera in Lhasa am 11. März 2008 und das brutale Eingreifen der chinesischen Regierung folgten (1).

Als eine Gruppe tibetischer Mönche am 10. März 2008 einen friedlichen Protestmarsch veranstaltete, schlossen sich ihnen die Mönche des Klosters Sera trotz der repressiven Maßnahmen der bewaffneten Polizei und des Klosterverwaltungsrates an. Als die tibetischen Bewohner um das Kloster herum davon hörten, daß die Mönche von der Polizei geschlagen wurden, beteiltigten sie sich sogleich an der Protestaktion.

Der 21jährige Gyaltsen, der aus dem Kreis Nyemo gebürtig ist und in Lhasa als Schneider arbeitete, sowie einige tibetische Jugendliche wurden am 11. März 2008 festgenommen und mißhandelt. Heute, nach zwei Jahren, ist ihr Aufenthaltsort immer noch unbekannt. Trotz intensiver Suche konnten ihre Verwandten sie nicht ausfindig machen.

Am 11. März 2008 durchsuchten Sondereinheiten der bewaffneten Polizei und Polizisten des PSB über 100 Privathaushalte, weil sie deren Mitglieder der Beteiligung an der Protestkundgebung vom 10. März verdächtigten. Etliche Tibeter wurden festgenommen und schwer geschlagen. Einer von ihnen wurdeinzwischen freigelassen, aber das Schicksal der übrigen Festgenommenen ist immer noch unbekannt.

Die Namen dieser Festgenommenen sind folgende: Tenzin, Tasang, Khyikyag, Wangdue, Phurbu, Namsey, Migmar, Pema; Kelsang, Tenzin, Dawa Tsering, Lhagwang Wangdue, Pasang, Khando, Norbu, Pasang Tsering, Pasang, Dorjee Tsering, Namgang, Nyima Tsering, Tashi Dorjee, Phurbu Ngodup, Lhakpa, Penpa, Dachoe, Phurbu und Tsering Lasang.

Außerdem erreichte ein Photo des 20jährigen Kunga, der am 24. März 2008 von den chinesischen Sicherheitskräften erschossen wurde, das Ausland. Es läßt ahnen, wie entsetzlich die in Tibet herrschende Repression ist.

Der erschossene Mönch Kunga

Kunga war ein Mönch des Klosters Chogri im Bezirk Drango in der TAP Kardze. Als er während einer friedlichen Protestaktion in Drango am 24. März 2008 zusammen mit anderen Mönchen den verwundeten Tibetern helfen wollte, geriet er selbst in den Kugelhagel und verlor sein Leben (2).

(1) 11. März 2008, „Dutzende von Tibetern wegen friedlicher Proteste in Lhasa festgenommen

(2) 26. März 2009, „Bezirk Drango: Proteste nach Gebeten für Verstorbenen