20. August 2011
Department of Information and International Relations,
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Leiche des Mönches Tsewang Norbu unter hohen Sicherheitsvorkehrungen verbrannt

Der Mönch, der sich selbst in Brand gesetzt und dabei die Rückkehr des Dalai Lama und Freiheit für Tibet gefordert hatte, wurde am 17. August eingeäschert. Eine große Anzahl von bewaffneten paramilitärischen Kräften war rings um das Kloster herum im Einsatz.

Tsewang Norbus mit Khatags bedekter Körper unter einem Portrait des Dalai Lama
(Bild: SFT, UK)

Die Behörden sperrten den provisorischen Verbrennungsplatz mit drei Reihen von Sicherheitskräften ab. Außer den Mönchen des Klosters Nyatso durfte niemand bei der Bestattung von Tsewang Norbu zugegen sein, dessen Leben am 15. August ein so tragisches Ende fand. Die Mönche führten die letzten Riten für den Verstorbenen in der Nähe des Klosters durch.

Der gesamte Bezirk Tawu und insbesondere das Kloster Nyatso befinden sich seit dem Tod des Mönches am 15. August im Belagerungszustand. Die Telefonverbindungen wurden noch in der folgenden Nacht unterbrochen und Läden und Schulen blieben geschlossen.

Das Kloster Nyatso hatte sich gegen den Befehl der Regierung, die chinesische Nationalflagge auf dem Kloster zu hissen, sowie gegen die Ausbeutung der Naturschätze heftig gewehrt.

Fast 10.000 Tibeter waren über Nacht zusammengeströmt, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Die Polizei hinderte sie jedoch daran, das Kloster zu betreten, es kam zu heftigen Schlägen und einer unbekannten Zahl von Festnahmen. Um dem Ausbruch von Unruhen vorzubeugen, ordneten die Behörden die sofortige Verbrennung der Leiche an.

„Die letzten Riten für Tsewang Norbu fanden am 17. August um 7 Uhr früh statt, doch die Tibeter, die zu Tausenden gekommen waren, wurden nicht zugelassen, sagte Khenrab, ein in Dharamsala lebender Mönch mit Kontakten zu Tawu. „Sie mußten auf einen etwas entfernten Hügel steigen, von dem aus sie das Verbrennungsgelände überschauen konnten, und dort Abschied von ihm nehmen“.

Im Exil organisierten Tibeter und ihre Unterstützer von New York bis Dharamsala und Taiwan Gebetszeremonien und Protestaktionen im Gedenken an Tsewang Norbus Opfertod.

Am 20. August stand Gyalwang Karmapa Ogyen Trinley Dorje in Dharamsala einer Gebetszeremonie für Tsewang Norbu vor. Auch der Dalai Lama äußerte sich betrübt über den Feuertod Tsewang Norbus.