31. März 2013
Phayul, www.phayul.com

Zwei Tibeter unter den 83 verschütteten Bergleuten der Gyama Mine

Am Morgen des 29. März verwüstete ein größerer Erdrutsch ein Bergbaugebiet im Kreis Medrogongkar in der Nähe von Lhasa und begrub 83 Bergleute unter sich.

Meldungen aus Tibet zufolge waren zwei der verschütteten Bergleute Tibeter, während es sich bei den anderen vermutlich um ethnische Han-Chinesen handelt.

Die Bergleute arbeiteten für eine Tochterfirma von China National Gold Group Corp., einem staatseigenen Betrieb und dem größten Goldproduzenten Chinas.

Massive Ausbeutung der Bodenschätze im Tal von Gyama

Wie das staatliche China Central Television meldete, sind über 1000 Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr und Sanitätern an den Bergungsarbeiten beteiligt, außerdem sind 200 große Fahrzeuge und Spezialgerät, sowie Suchhunde im Einsatz.

Etwa zwei Millionen Kubikmeter Schlamm, Gestein und Schutt prasselten herunter und bedeckten eine Fläche von ungefähr 1,5 Quadratmeilen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang ordneten an, alles zu unternehmen, um die Verschütteten zu retten.

Das Environment and Development Desk (EDD, Ressort für Umwelt und Entwicklung) der Tibetischen Zentralverwaltung äußerte in einer offiziellen Presseerklärung die Befürchtung, daß dieser tragische Unfall eine Folge der aggressiven Expansion des Bergbaus und der maßlosen Ausbeutung der Bodenschätze im Tal von Gyama sein könnte. Es ist dies viel eher ein „von Menschen hervorgerufenes Ereignis als eine Naturkatastrophe“, heißt es in der Erklärung.

Das EDD hofft, daß die chinesische Regierung sich aufrichtig bemühen wird, die wahren Ursachen für den Erdrutsch in der von der Huatailong Mining Development Co. Ltd, einem Tochterunternehmen der China National Gold Group Corporation, betriebenen Mine zu erforschen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Das EDD legte den chinesischen Behörden nahe, eine aktive Beteiligung der tibetischen Bewohner bei der Entscheidungsfindung zu gewährleisten, die Auswirkungen solcher Unternehmungen auf die Gesellschaft, die Umwelt und die Kultur genau zu untersuchen, die Zuwanderung und Niederlassung von Nicht-Tibetern in Tibet einzudämmen und dem Transfer von Eigentumsrechten an tibetischem Grund und Boden und an den Ressourcen auf Nicht-Tibeter Einhalt zu gebieten.

Ausführliche Meldung des DIIR: „LANDSLIDE IN GYAMA MINE: natural or man-made?“

Siehe auch: 18.8.2009, „Mineralabbau in Meldro Gongkar gefährdet Mensch, Tier und Umwelt

Eine ganze Reihe von Bildern des Gyama-Tals und der Goldmine gibt es in einem Artikel von Tsering Woeser:

http://woeser.middle-way.net/2013/04/google.html

http://woeser.middle-way.net/2013/03/blog-post_30.html