7. Mai 2019
Central Tibetan Administration, www.tibet net, Phayul, www.phayul.com

Ehemaliger politischer Gefangener, der einst die Folter überlebt hatte, gestorben

Am 1. Mai um die Mittagszeit tat der 50jährige Yeshi Gyatso seinen letzten Atemzug. Er stammte aus dem Dorf Tsammo Yartheng im Bezirk Rebkong (chin. Tongren), TAP Malho (chin. Huangnan), in der traditionellen tibetischen Provinz Amdo.

Yeshi Gyatso,
Foto: Tibet Times

Er wurde wegen seiner Beteiligung an den friedlichen Protesten von 2008 am 31. März jenes Jahres festgenommen. Ihm wurde auch vorgeworfen, Informationen über andere friedliche Proteste nach außen getragen zu haben. Mehrere Monate lang war er inhaftiert, und wurde in dieser Zeit schwer geschlagen und gefoltert. Die unmenschliche Behandlung, die Yeshi Gyatso in der Polizeihaft erlitt, hinterließ tiefe  seelische Narben bei ihm und seitdem war er von physischen und psychischen Traumata geprägt.

Yeshi Gyatsos Ableben ist der dritte uns in letzter Zeit bekannt gewordene Todesfall eines ehemaligen politischen Gefangenen als Folge der in chinesischen Gefängnissen und Haftzentren erlittenen gesundheitlichen Schäden. Erst kürzlich sind Pema Wangchen und Lekshey Thubten den Folgen der Folter, der sie in chinesischen Gefängnissen unterzogen wurden, erlegen.

Ein Bekannter Yeshis aus Rebkong teilte mit, daß er körperlich und seelisch so schwer gefoltert wurde, daß er seit seiner Entlassung nur noch dahinsiechte und seelisch sehr instabil war.

Innere Verletzungen und lebenslange gesundheitliche Probleme, verursacht durch Folter und die grausamen Schläge in chinesischen Gefängnissen, kommen in Tibet recht oft vor. Viele politische Gefangene sterben im Gefängnis, während andere Opfer von Gesundheitsschäden werden, die ihre Familien auch nach ihrer Entlassung noch schwer belasten.