12. Januar 2022
Central Tibetan Administration (CTA), www.tibet.net

Rund ein Dutzend Tibeter willkürlich inhaftiert und gefoltert, zweite Buddha-Statue bei Razzia in Drango demontiert

Nachdem die chinesischen Behörden vor kurzem eine riesige Buddha-Statue, 45 große Gebetsmühlen und eine Klosterschule im tibetischen Kreis Drango (chin. Luhuo) in der TAP Kardze (ehemalige tibetische Provinz Kham) zerstörten, geht der staatliche Vandalismus in der Region mit der Demontage einer zweiten Buddha-Statue weiter. Darüber hinaus wurden rund ein Dutzend Tibeter von den örtlichen Behörden willkürlich festgenommen und inhaftiert.

Zu den willkürlich Festgenommenen gehören Paga, der Abt des Klosters Drango, sein Assistent Nyima, ein weiterer Mönch mit demselben Namen Tenzin Nyima und Tashi Dorje, beide ebenso aus dem Kloster Drango. Ein örtlicher Bildhauer namens Lhamo Yangkyab und ein weiterer Mann namens Norpa Tsering Samdup wurden ebenfalls abgeführt und werden aus unbekannten Gründen festgehalten. Außerdem wurde der Mönch Tenzin Nyima geschlagen und schwer gefoltert, weil er sich nicht „korrekt“ ausgedrückt hätte.

Bild des Klosters Drango vor dem Abriß der 99 Fuß hohen Buddha-Statue, der Maitreya-Statue und der 45 großen Gebetsmühlen

Zusätzlich zu der Zerstörungsaktion im letzten Monat haben die örtlichen Behörden in Drango eine weitere Buddha-Statue, eine 30 Fuß hohe Statue des Maitreya, die sich auf dem Gelände des Klosters Drango befand, abgerissen. „Die chinesischen Bezirksbeamten haben zweimal versucht, die Statue von Jetsun Jampa Gonpo (Maitreya Buddha), dem Buddha der Zukunft, abzureißen, sind aber gescheitert. Schließlich haben sie mit Hilfe von Planierraupen und Baggern den gesamten dreistöckigen Tempel, in dem die Statue stand, zerstört“, so unsere Quellen.

Einheimische Tibeter, die verdächtigt werden, Informationen über die Zerstörungen weitergegeben zu haben, werden schwer mißhandelt. So wird ihnen im Gefängnis eine angemessene Ernährung verweigert, in dünner Kleidung müssen sie bei eisiger Kälte im Freien stehen und werden unmenschlichen Schlägen und Folterungen ausgesetzt. Die Behörden bestrafen die Tibeter sogar dafür, daß sie keinen „angemessenen Gesichtsausdruck“ gehabt hätten.

Der Sprecher der Tibetischen Zentralverwaltung, Tenzin Lekshay, erklärte: „Die Zerstörung der Schule, der Buddha-Statuen und der Gebetsmühlen in Drango, Kham, sowie die anschließenden Verhaftungen und Inhaftierungen von Tibetern durch die chinesischen Behörden sind der Beweis für Chinas feindliche Haltung gegenüber der tibetischen Kultur, Tradition und Identität. Es handelt sich hier um schwerwiegende Verstöße gegen die Menschenrechte, einschließlich der Religionsfreiheit. Die Zentrale Tibetische Verwaltung verurteilt die anhaltende grausame Politik Chinas in Tibet.“

Im Oktober ließen die chinesischen Behörden das Gebäude der Gaden Nangten School, einer dem Kloster Drango angegliederten Schule, mit der Ausrede, die Schule habe „gegen das Landnutzungsgesetz verstoßen“, gewaltsam abreißen. Im Dezember zerstörte die chinesische Regierung eine 99 Fuß hohe Buddha-Statue und 45 riesige Gebetsmühlen, die in der Nähe des Klosters Drango errichtet worden waren, und entfernte und verbrannte zudem Gebetsfahnen.