2. Oktober 2007
Free Tibet Campaign
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Tibetische Schulkinder wegen Graffiti festgenommen und geschlagen

Human Rights Watch berichtete unlängst, daß die chinesischen Behörden in dem Dorf Amchok Bora, Kreis Labrang, Provinz Gansu, sieben tibetische Schulkinder festgenommen haben unter dem Verdacht, Graffiti mit der Forderung nach einem freien Tibet und der Rückkehr des Dalai Lama an Mauern angebracht zu haben. Nachdem diese Graffiti an der örtlichen Polizeistation entdeckt wurden, nahmen die Behörden am 14. September 40 Schüler fest, ließen in den nächsten zwei Tagen jedoch alle bis auf sieben wieder laufen.

Tibet Watch gingen weitere Details zu diesem Fall zu: Drei der Schuljungen ­­– Lhamo Tsethen (15), Dolma Kyab (14) und Tsering (Tseko) Dondhup (14) wurden wieder freigelassen, nachdem ihre Eltern saftige Geldstrafen von bis zu 2000 Yuan bezahlten und geloben mußten, daß ihre Söhne niemals das Land verlassen und niemals wieder auf irgendeine Weise politisch aktiv würden.

Die inhaftierten Schulkinder wurden alle geschlagen. Lhamo Tsethen trug dabei so schwere Verletzungen davon, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Er befindet sich immer noch in medizinischer Behandlung.

Vier der Jungen – Chopa Kyab (16), Dukar Tashi (15), Thamdrin  Kyab (16) und Gonphel (15) befinden sich weiterhin in dem Haftzentrum des Kreises Sanchu (Xiahe).

Die sieben festgenommenen Buben kommen alle aus Nomadenfamilien. Sie waren keine regulären Schüler, und an dem betreffenden Tag wäre eigentlich keiner von ihnen in der Schule gewesen. Die Eltern wurden jedoch informiert, daß ihre Kinder an diesem Tag unbedingt zur Schule kommen müßten, weil einem zu Besuch weilenden hochrangigen chinesischen Funktionär der Fortschritt, der in dieser Gegend im Erziehungswesen gemacht wurde, demonstriert werden sollen. Im Falle des Fernbleibens der Kinder wurde den Eltern eine Geldstrafe angedroht.

Bitte schreiben Sie an die nachstehenden Amtsträger und fordern Sie:

1. Die unverzügliche Freilassung der noch in Polizeigewahrsam befindlichen vier Schüler gemäß der UN Konvention für die Rechte des Kindes. Diese Konvention besagt, daß Kinder das Recht auf freie Meinungsäußerung haben und nicht rechtswidrig und willkürlich festgehalten noch Folter oder unmenschlicher Behandlung oder Bestrafung unterzogen werden dürfen. Kinder haben außerdem das Recht auf Kontakt zu ihren Angehörungen und auf rechtlichen Beistand.

(The immediate release of the remaining four children under the UN Convention on the Rights of the Child. The Convention states that children have the right to freedom of expression and should not be detained unlawfully and arbitrarily, subjected to torture or inhuman treatment or punishment. Children also have the right to contact their families and to have access to legal assistance.)

2. Eine Untersuchung dieser dreisten Verletzung des Geistes und der Bestimmungen der UN Konvention für die Rechte des Kindes. (Investigation into the flagrant violation of the spirit and the content of the UN Convention on the Rights of the Child.)

Appell an:
UNICEF UK
Executive Director: David Bull
Africa House
64-78 Kings Way
London WC2B 6NB
Tel. + 44 20 7405 5592
Fax + 44 20 7405 2332
Emails können über deren Website geschickt werden: http://www.unicef.org.uk

oder:

Deutsches Komitee für UNICEF e.V.
Geschäftsführer: Dr. Dietrich Garlichs
Höninger Weg 104
50969 Köln
Telefon 0221-93650-0
Fax 0221-93650-279
E-Mail: mail@unicef.de

United Nations High Commissioner for Human Rights
Louise Arbour
OHCHR, Palais de Nations
8-14 Avenue de la Paix
CH-1211 Geneva 10
Schweiz
Email: tb-petitions@ohchr.org
Fax: +41 22 917 9022

Minister of Justice of the People’s Republic of China
Wu Aiying Buzhang
Ministry of Justice
10 Chaoyangmen Nandajie
Chaoyangqu
Beijing 100020
People's Republic of China / VR China
Telephone: + 86 10 652 05114
Fax: +86 10 652 92345