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Behörden verlangen von den Tibetern, bei sich zu Hause Schreine für die Parteiführer anzubringen
Neue Regeln machen die Unterdrückung der Religion noch unerträglicher.
Die chinesische Regierung ordnete an, daß die Bürger Tibets in ihren Heimen Schreine für religiöse Persönlichkeiten wie den Dalai Lama durch Schreine für Xi Jinping und andere kommunistische Parteiführer ersetzen.
Die Regierung warnte Tibeter, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind oder von den Programmen zur Linderung der Armut profitieren, daß sie ihrer Beihilfen verlustig gehen, wenn sie der Anordnung nicht nachkommen und die Bilder der heiligen Lamas, die sie traditionsgemäß zu Hause verehren, nicht durch solche von Parteiführern ersetzen.
Die Behörden wiesen die Tibeter ferner an, sich als ein Zeichen von Achtung und Ehrerbietung, die sonst nur verehrungswürdigen buddhistischen Gestalten vorbehalten ist, vor diesen Bildern niederzuwerfen.
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Schrein für Xi Jinping, Foto: Free Tibet |
Die Anordnung erfolgte nach der Sitzung des Volkskongresses der Autonomen Region Tibet (TAR) vom 9. bis 13. Januar, dem Gremium, durch das die KPC West-, Zentral- und Südtibet regiert.
Als Teil dieser politischen Kampagne veröffentlichten die staatlichen Medien - als eine Art von Propaganda - auf ihren Websites Aufnahmen von tibetischen Familien, die lächelnd vor den Schreinen der kommunistischen Parteiführer stehen.
Bei der Sitzung des Volkskongresses gab Che Dalha, der Parteisekretär der TAR, bekannt, daß die Aktivitäten der „feindlichen Kräfte“ in Tibet erfolgreich reduziert worden seien. Mit dieser Aussage meinte er natürlich den Dalai Lama und die buddhistische Exilgemeinschaft.
Die chinesischen Kommunisten nehmen jeden Ausdruck des Glaubens und der traditionellen Identität der Tibeter als Widerstand gegen ihre Herrschaft wahr.
Der Druck der Regierung auf die Tibeter, religiöse Bildnisse durch Bilder von Parteiführern zu ersetzen, verstärkte sich im Laufe des letzten Jahres, er nahm besonders auf dem Lande zu. Als es im Oktober und November 2018 am Drichu zu Überschwemmungen kam, wiesen die Behörden, wie verlautet, die betroffenen Tibeter an, zu allererst Portraits der chinesischen Staatsführer und die chinesische Flagge in Sicherheit zu bringen, noch vor ihren eigenen Habseligkeiten.
Letztes Jahr ordnete die KPC in der tibetischen Gemeinde Domar an, daß in allen bis auf zwei Klöstern der Gegend die Bilder des Dalai Lama durch solche von chinesischen Funktionären zu ersetzen wären. Auf der örtlichen WeChat-Seite der Kommunistischen Partei war die Anordnung im einzelnen zu lesen, die angeblich „die Stabilität fördern und dem Wohl der Bevölkerung dienen“ sollte.
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