4. Juni 2004
TIN News Digest
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China legt Weissbuch zu Tibet vor

Am 23. Mai gab die chinesische Regierung ein Weißbuch zu Tibet heraus, in dem sie den Dalai Lama auffordert, sein "Pochen auf die tibetische Unabhängigkeit" zu unterlassen. Das 30 Seiten umfassende Dokument, das den Titel "Regionale ethnische Autonomie in Tibet" trägt, wurde vom Informationsbüro des Staatsrates veröffentlicht; Xinhua brachte eine Zusammenfassung und Auszüge daraus. "Es ist zu hoffen, daß der Dalai Lama der Realität ins Auge schaut, die Lage richtig einschätzt und ehrlich von seinem Beharren auf Unabhängigkeit für Tibet Abstand nimmt und in den ihm noch verbleibenden Jahres etwas Nützliches für den Fortschritt in China und in der Region Tibet leistet", heißt es in dem Weißbuch. Xinhua zufolge ist dies das erste Dokument, das von "regionaler ethnischer Autonomie" in China spricht. Der Sonderstatus, den die zwei ehemaligen Kolonien Macau und Hongkong, die Ende der neunziger Jahre in die chinesische Oberhoheit zurückkehrten, genießen, könnte auf Tibet nicht übertragen werden, da die Lage dort "gänzlich verschieden" sei und die "Möglichkeit, ein anderes System (in Tibet) einzurichten, nicht existiere", heißt es in dem Papier. Das Weißbuch wiederholt frühere Kommentare über den Status Tibets und scheint mit Statistiken und der Geschichte recht kreativ umzugehen.

Den Orginaltext des "Regional Ethnic Autonomy in Tibet" wie von Xinhua veröffentlicht, haben wir zur Information in Englisch auf unsere Website gestellt: hier