20. April 2009

Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD)

Top Floor, Narthang Building, Gangchen Kyishong, Dharamsala 176215, H.P., India,
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Tibetischer Schriftsteller Drokru Tsultrim in Ngaba festgenommen - Moench begeht aus Angst vor Folter Selbstmord

Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie erfuhr, daß Anfang dieses Monats ein tibetischer Mönch aus dem Kloster Gomang in Ngaba wegen angeblich regimefeindlicher Artikel festgenommen wurde. Der Mönch Drokru Tsultrim, der kürzlich zwei Artikel verfaßt hatte, in denen er Kritik an der chinesischen Regierung übte, wurde von den chinesischen Sicherheitskräften aus seinem Zimmer im Kloster Gomang abgeführt.

Ihm wird vorgeworfen, zwei Artikel verfaßt zu haben, in denen er die Regierung angegriffen und die „separatistischen Kräfte des Dalai Lama“ unterstützt habe. Auch die tibetische Zeitschrift „Khawai Tsesok“, die er privat herausgab, wurde eingestellt. Seit seiner Festnahme ist sein Verbleib unbekannt.

Der aus der TAP Tsolho (chin. Hainan) in der Provinz Qinghai stammende Drokru Tsultrim studierte zunächst in den Klöstern Lutsang und Ditsa und schließlich in Ngaba Gomang Buddhismus, Literatur und Philosophie.

In letzter Zeit haben die chinesischen Behörden eine ganze Reihe von Tibetern festgenommen, die sich literarisch bestätigten, indem sie Artikel, Blogs, Gedichte, Essays usw. verfaßten. So wurde am 26. Februar 2009 Kunchok Tsephel, der für die Website „Chomei“ (Lampe) für tibetische Sprache und Kultur zuständig war, in seiner Wohnung in der TAP Gannan, Provinz Gansu, festgenommen. Und Kunga Tseyang, ein tibetischer Mönch und Autor, der Essays und Chroniken verfaßte und sich außerdem als Amateur-Fotograf betätigte, wurde am 17. März 2009 im Kloster Labrang festgenommen, weil er angeblich für die Website Zindrils (Notizen) in der Provinz Gansu einen politisch gefärbten Essay über Tibet geschrieben habe.

Das TCHRD appelliert an die chinesische Regierung, Drokru Tsultrim sofort freizulassen und seine Angehörigen und Freunde über seinen Aufenthaltsort in Kenntnis zu setzen. Es ersucht außerdem die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Verhaftung und die Arbeitsgruppe für das Verschwindenlassen von Personen, sich des Falles Drokru Tsultrim anzunehmen und nach dem Verbleib aller verschwundenen Tibeter zu forschen.

21. April 2009 
www.phayul.com

Angst vor Verhaftung und Folter treiben tibetischen Mönch in den Selbstmord

Wie am Dienstag den, auf der offiziellen Website der Tibetischen-Regierung-im-Exil berichtet wurde, nahm sich Anfang des Monats der etwa 40jährige tibetische Mönch Shedrup in einem Kloster in Amdo Rebkong (chin. Tongren) in der TAP Malho, Provinz Qinghai, das Leben, weil er fürchtete, erneut von der chinesischen Polizei verhaftet und gefoltert zu werden.

Um welches Kloster es sich handelt, wurde noch nicht bekannt, aber man nimmt an, daß Shedrup ein Mönch des Klosters Tarjang in Dowadhog war.

Shedrup wurde bereits letztes Jahr verhaftet, weil er angeblich an einer Protestaktion in Rebkong im März 2008 beteiligt war. In der Haft wurde er schwer geschlagen und gefoltert. Später wurde er zwar freigelassen, aber sein Name stand wieder auf einer Fahndungsliste nach Tibetern, die die Behörden im Vorfeld zu dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes im letzten Monat in Gewahrsam nehmen wollten.

Shedrup beging Selbstmord, um der ihm bevorstehenden erneuten Verhaftung und Folterung durch das Personal des Public Security Bureau zu entgehen.

Früher einmal war Shedrup in Indien gewesen, wo er im Lubum Khangtsen im Kloster Gaden Jangtse in Südindien religiösen Studien nachgegangen war. 2006 kehrte er über Nepal nach Tibet zurück.