3. August 2007
Free Tibet Campaign
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Zahlreiche Tibeter in Lithang verhaftet

Am Mittwoch, den 1. August, hatte der Nomade Runggye Adak in der Stadt Lithang, Provinz Sichuan, TAP Kardze (die zur traditionellen tibetischen Region Kham gehört) während einer offiziellen Zeremonie im Rahmen des jährlichen Pferderennens, bei der auch Regierungsvertreter anwesend waren, die Rückkehr des Dalai Lama gefordert. Viele hundert Tibeter bejubelten seine Protestaktion, mehrere Duzend von ihnen wurden später verhaftet. Im Anschluß an Adaks Verhaftung wurde ein starkes Militär- und Polizeiaufgebot nach Lithang entsandt.

Berichten zufolge begab sich der 53jährige Runggye Adak aus dem Dorf Yonrou auf die Bühne, um dem Oberlama des Klosters Lithang einen Kathag (zeremonieller Schal) umzuhängen. Danach ergriff er das Mikrofon und erklärte vor versammelter Menge, den Menschen in Lithang stünde Glaubensfreiheit zu und bat sie, sie sollten ihre Streitigkeiten einstellen. Er rief auch "Der Dalai Lama soll nach Tibet zurückkehren", "Laßt den Panchen Lama frei" und er forderte die Freilassung von Tenzin Delek Rinpoche. "Wenn wir nicht einmal den Dalai Lama in seine Heimat einladen können, werden wir in Tibet niemals Religionsfreiheit oder Glück haben", zitierte ihn RFA. Den Berichten zufolge antworteten Hunderte von Tibetern mit einem lautstarken "Ja", als Adak sie fragte, ob sie wünschten, daß der Dalai Lama zurückkehre.

Ein Verwandter Adaks berichtete ICT: „Als er vor der Menge sprach, soll er betont haben, daß er nichts sage, was gegen das Gesetz verstoße, denn nach chinesischem Recht dürften die Menschen ihrem religiösen Glauben nachgehen. Alle Anwesenden stimmten ihm laut zu, vor allem, als er sie fragte, ob sie wollten, daß Seine Heiligkeit der Dalai Lama nach Tibet zurückkehren sollte. Adak ist ein tief religiöser Mann und seine Worte zeigen, wie sehr ihm die Menschen in Lithang und ihr Wohlergehen am Herzen liegen.“

Hunderte von Einwohnern aus seinem Dorf Yonrou, die um seine Sicherheit fürchteten, demonstrierten vor dem Gebäude der Lokalregierung. Als die Spannungen eskalierten, feuerte ein Polizist in die Luft, um die Menge zu zerstreuen. Wie RFA berichtet, wurden außer Adak noch mindestens 20 weitere Personen aus seinem Dorf verhaftet.

FTC macht sich große Sorgen um Adak, denn in Tibet stehen schwere Strafen auf derartige Protestaktionen, die in der Regel langjährige Haftstrafen und Folter zur Folge haben.

Aktion 

Bitte schreiben Sie an unten genannte Personen und fordern sie

die sofortige Freilassung von Runggye Adak und allen anderen, die in Lithang verhaftet wurden. Sie haben ihre Grundrechte auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung ausgeübt und kein Verbrechen begangen.
(Immediately release Runggye Adak and all others detained in Lithang. They were exercising their fundamental right to freedom of thought and expression and have committed no crime.)

Schreiben Sie an:

1. Chinese Ambassador in London
Madam Fu Ying,
Ambassador of the People's Republic of China to the United Kingdom
49-51 Portland Place London W1B 1JL
Email: press@chinese-embassy.org.uk
2. Governor of Sichuan Province
Jiang Jufen, Governor of Sichuan Province
c/o Protocol and Press Division of Foreign Affairs Office of Sichuan Province
100 Dongsanduan, Yihuanlu
Chengdu 610021
People’s Republic of China
Phone/Fax: +86 28 8435 6789
3. Seine Exzellenz Herrn Ma Canrong
Kanzlei der Botschaft der Volksrepublik China,
Märkisches Ufer 54, 10179 Berlin
Fax: 030 2758 8221