11. Januar 2005
Tibet Information Network
City Cloisters, 188-196 Old Street, London EC1V9FR
ph: +44(0)207 814 9011, fax +44(0)207 814 9015, e-mail: tin@tibetinfo.net, www. tibetinfo.net

Feuer in einem Amtsgebäude in Kardze, Mönch verhaftet

In der Nacht vom 23. Dezember 2004 brannte das Gebäude des Volkskongresses der TAP Kardze vollständig ab. Inzwischen wurde der Mönch Sonam Phuntsog verhaftet. Quellen aus Tibet zufolge brach das Feuer gegen 3.00 Uhr morgens aus. Bei dem Amtssitz soll es sich um ein sehr großes Gebäude handeln, das in unregelmäßigen Abständen für offizielle Sitzungen genutzt wird. Über das Ausmaß der durch das Feuer entstandenen Schäden ist nichts bekannt. Wie die Informanten TIN mitteilten, waren etwa gleichzeitig mit dem Ausbruch des Feuers in der Gegend Plakate mit der Forderung nach einem freien Tibet aufgetaucht. TIN hat jedoch keinen Beweis für eine direkte Verbindung zwischen den beiden Vorfällen. Eine der Stellen, an der sich die Plakate befunden haben sollen, liegt so weit von der Brandstelle entfernt, daß man zu Fuß eineinhalb Stunden dorthin unterwegs wäre.

Sonam Phuntsog, der Mönch der nach dem Brand verhaftet wurde, ist bei den dortigen Bewohnern am besten unter seinem Spitznamen "Mingtse Gui" bekannt. Er stammt aus dem Dorf Tsozhi im Distrikt Dardo (Dartsedo, chin. Kangding), TAP Kardze. Die Informanten berichten, die Behörden hätten ihn der vorsätzlichen Brandstiftung beschuldigt. Sonam Phuntsog, der etwa Mitte 30 sei, ist ein dem Kloster Kardze nahestehender Mönch, obwohl er offenbar nicht dort wohnt. Unseren Quellen zufolge verdächtigen die Behörden ihn schon seit längerer Zeit, ein Unabhängigkeitsaktivist zu sein. Schon vor seiner Verhaftung soll er Videos von Langlebens-Gebetszeremonien für den Dalai Lama, die von Anfang 2002 an in Kardze abgehalten wurden, aufgenommen haben. Es heißt, er habe dabei auch gefilmt, wie die Polizei ankam, um die Zeremonien im Kloster Kardze zwangsweise zu beenden. Bisher sei er der Verhaftung entgangen, indem er sich in den Bergen versteckt habe. Es ist nicht bekannt, ob die Verhaftung auch im Zusammenhang mit der Verteilung von Material, in dem Freiheit für Tibet gefordert wird, steht.

ähnliche Texte