27. April 2005
Free Tibet Campaign
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Appellbrief an die UN-Kommission für die Rechte des Kindes

Postkarten zum Selbstausdrucken

Set 1
Set 2
Set 3

Dringende Kampagne – Panchen-Lama-Postkarten

Panchen Lama Broschüre des TCHRD auf Englisch

Am 15. Mai 1995 wurde der damals sechs Jahre alte Gedhun Choekyi Nyima vom Dalai Lama als Reinkarnation des 1989 verstorbenen 10. Panchen Lama anerkannt, der einer der wichtigsten religiösen Würdenträger Tibets war. Zwei Tage nach der Bekanntgabe durch den Dalai Lama wurde Gedhun mit seinen Eltern unter Bewachung nach Peking gebracht; keiner von ihnen wurde seither je wieder gesehen. Vier Monate danach ernannte die chinesische Regierung den aus der gleichen Region Tibets stammenden Knaben Gyaltsen Norbu zum Panchen Lama. Norbu wird nicht im Kloster Tashilhunpo, dem traditionellen Sitz des Panchen Lama, ausgebildet, sondern ist dort nur zu seltenen und kurzen Besuchen anwesend.

Der Ersatz von Gedhun Choekyi Nyima durch ein anderes Kind wird weitreichende Konsequenzen für die politische und spirituelle Zukunft Tibets haben - vor allem im Hinblick darauf, daß Peking seine Ausbildung kontrolliert.

Der Dalai Lama und der Panchen Lama anerkennen sich traditionsgemäß gegenseitig - dies ist eine besondere Verbindung zwischen den religiösen und politischen Oberhäuptern des tibetischen Volkes. Beide sind üblicherweise an der spirituellen Ausbildung des jeweils anderen beteiligt und wirkten einige Male bei der Ernennung der Reinkarnation des jeweils anderen mit. Das bedeutet: Wenn der 14. Dalai Lama stirbt, wird es bei der Bestimmung seiner Reinkarnation noch weitaus mehr Konflikte geben.

Entschlossen ihre Kontrolle über die Religion in Tibet auszuüben, hat die chinesische Regierung tief in die religiöse Tradition Tibets eingegriffen, Gedhun und seine Angehörigen entführt und ihren eigenen Panchen Lama ernannt. In den zehn Jahren seither hat sie beharrlich jede Anfrage der Vereinten Nationen sowie ausländischer Regierungen wegen Zugang zu Gedhun und seiner Familie mit der Begründung abgewiesen, er würde ein normales Leben führen und wolle nicht gestört werden.